26. Juli 2018 von maxima Redaktion

Protestflug

Schwedische Studentin setzt ein starkes Zeichen für Protest und Widerstand

Die schwedische Studentin Elin Ersson hat in einem Flugzeug gegen die Abschiebung eines Mannes nach Afghanistan protestiert und diese so vorerst verhindert.

Aufstehen für den Protest

Ein 52-jähriger Mann aus Afghanistan sollte von Göteborg via Istanbul nach Afghanistan abgeschoben werden. Die mutige schwedische Studentin Elin Ersson wollte das Schicksal des Mannes aber nicht kommentarlos mitansehen und geschehen lassen. Das Ganze hat sie mit ihrem Handy mitgefilmt: In Afghanistan herrscht immer noch Krieg, sagt sie, um ihren Protest zu erklären. Sie lässt sich dabei weder von dem Flugpersonal noch von anderen Passagieren, die versuchen, sie dazu zu bringen, sich hinzusetzen, besänftigen. Elin Ersson weigert sich zu akzeptieren, dass der Mann in ein Kriegsgebiet und somit in den sicheren Tod abgeschoben werden soll. „Ich tue, was ich kann, um das Leben eines Menschen zu retten“, entgegnet sie dem Flugpersonal, das versucht, sie zum Hinsetzen zu überreden. Sie bleibt dabei stets ruhig und erklärt ihre Sicht rational. Der Pilot habe das Recht, den Mann aus dem Flugzeug zu weisen. Sobald das geschehe, würde sie den Vorschriften entsprechend das Flugzeug nicht weiter behindern.

Mutiges Signal einer jungen Frau

Ob man dem konkreten Protestgrund von Elin Ersson zustimmt oder nicht, sie hat in jedem Fall eines bewiesen: Genügend Mut zu zeigen, um aufzustehen und für das Leben und die Lebensbedingungen eines anderen Menschen zu kämpfen, ist keine Selbstverständlichkeit. Von allen Seiten versuchen verschiedene Leute sie einzuschüchtern. Davon will sie aber nichts hören und bleibt beharrlich: „Es tut mir sehr leid, dass ein Mann sterben soll und Sie besorgt darüber sind, einen Flug zu versäumen.“ Dabei geht es um viel mehr als nur Politik oder die Störung eines Flugplans. Elin Ersson wirft mit ihrer Protestaktion Fragen auf, die uns alle beschäftigen sollten. Wie lange sind wir gewillt zuzusehen, ohne für das, woran wir glauben, aufzustehen und zu kämpfen? Wie wird mit Menschen aufgrund politischer Strategien umgegangen?

 

Nach einer gewissen Zeit jedoch schließen sich sogar andere Fluggäste an und stehen auch auf. Dann öffnen sich die Türen der Maschine und Elin und der 52-jährige Mann verlassen das Flugzeug. Dabei erklärt sie: „Da war heute nur eine Person im Flugzeug, aber da werden noch mehr sein.“ Die junge schwedische Studentin ist anscheinend Aktivistin, die sich schon länger gegen Abschiebungen einsetzt.

 

Das ganze Video kann man auf Facebook sehen.

 

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