24. Juli 2018 von Verena Meixner

Geschlechterrollen überdenken

Ist Emanzipation endlich in Disney-Filmen angekommen?

Gleichberechtigung und Emanzipation sind in der heutigen Gesellschaft zwar leider immer noch nicht selbstverständlich, aber aber zumindest immer mehr Thema. Nach einem Umdenken bei Kinderbüchern folgt nun auch Disney: Mädchen werden Heldinnen, sind rebellisch und bedienen alles andere als die Klischees der Rollenbilder.

Klischee olé

Auch wenn wir bei Schneewittchen, Cinderella und Co jedes Mal dahinschmelzen, muss man sich schon eingestehen, dass die Filme nicht wirklich für Chancengleichheit bei den Geschlechtern stehen. Junge Frau wartet auf einen Prinzen, der sie rettet, sieht dabei hübsch aus und bekommt im besten Fall noch Kinder – scheinbar der Traum aller Frauen. Not. (Wenn doch ist das zwar auch vollkommen okay, aber muss ja nicht sein.)
Nachdem schon lange Kinderbücher mit feministischen Ansätzen boomen, denken Disney und Co mittlerweile auch um und stellen Powerfrauen in den Mittelpunkt der Filme – wurde ja auch langsam Zeit. Wir haben euch ein paar Beispiele herausgesucht, die Kinder und auch einen selbst inspirieren können und klarstellen, dass anders sein okay ist und man auch als Frau werden kann, was immer man möchte. Selbstbestimmung lautet die Devise.

Merida – Legende der Highlands

2012 brachte Disney mit Pixar den ersten (!) Film mit einer weiblichen, starken Hauptrolle heraus. Merida ist eine Königstochter, die immer wieder mit ihren Ansichten in der eigenen Familie aneckt und sich schlussendlich gegen ihre Zwangsverheiratung mit einem jungen Mann aus einem verbündeten Clan wehrt. So geht Feminismus! Nichtsdestotrotz zeigt der Film altbekannte Werte wie die Wichtigkeit der Familie auf – und das ist auch gut so. Es geht ja schließlich um das Einstehen für das, was man will, und darum, dass man alles sein kann, was man möchte. Dabei Unterstützung von Freunden und Familie zu haben ist doch wunderschön und wünschenswert.

 

Frozen

Vermutlich ein Film, an dem 2013 niemand vorbeigekommen ist. Die Prinzessinen Elsa und Anna sind unzertrennlich, bis Elsa ihre Kräfte (sie kann Dinge in Eis und Schnee verwandeln) nicht mehr unter Kontrolle hat und sich auf einem Berg weit weg von ihrer Schwester und dem Königreich verschanzt, um niemanden zu gefährden. Doch nicht ein tapferer Ritter sucht nach ihr und will sie retten, sondern ihre Schwester Anna. Mittlerweile ist auch von einem zweiten Teil die Rede, in dem – haltet euch fest – Elsa sich outen und die erste lesbische Disney-Prinzessin werden soll. Die Gerüchteküche brodelt zumindest und die Fans wirken auf Twitter und Co begeistert von dieser Idee. Wir werden uns aber wohl noch ein bisschen gedulden müssen, ob sich Disney das wirklich trauen wird.

 

Die Unglaublichen 2

Ganze 14 Jahre musste man auf eine Fortsetzung warten, am 29. September ist es endlich soweit: Die „Unglaublichen 2“ kommt in die österreichischen Kinos. Die Hauptrolle nimmt dieses Mal die Mutter und Ehefrau Helen Parr – als Superheldin bekannt unter dem Namen Elastigirl – ein, die versucht, Superhelden und -heldinnen wieder zu legalisieren, und einen Auftrag nach dem anderen annimmt, um der Welt zu zeigen, wie unverzichtbar diese sind. Deshalb muss Mister Incredible zuhause bei den Kindern bleiben – und scheitert kläglich. Mit Hausaufgaben und Babysitten kann der Vater nichts anfangen und er leidet außerdem stark darunter, dass seine Frau die Jobaufträge bekommt und nicht er selbst. Da haben wir uns die Emanzipation aber doch ein bisschen anders vorgestellt, liebes Disney. Trotzdem geht auch hier die Denkweise in die richtige Richtung und unterhaltsam und spannend ist der Film wie gewohnt.

 

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