Netflix
25. Juli 2018 von Claudia Rejlek

Großer Aufschrei

Tausende fordern Stopp der Netflix-Serie „Insatiable“ wegen Fat-Shaming

Die einst übergewichtige Patty aus der Netflix-Serie „Insatiable“ kehrt nach einem Kieferbruch schlank und schöner denn je in die Schule zurück. Der plötzlich beliebte Teenager will sich an allen rächen, die ihr Leid zugefügt haben.

Gefährliche Message

Der Streaming-Dienst Netflix hat kürzlich den vollständigen Trailer zur kontroversen amerikanischen Comedy-Drama-Serie „Insatiable“, die für Anfang August geplant ist, veröffentlicht und Tausende gehen deswegen auf die Barrikaden. Die Serie dreht sich um die Hauptfigur Patty (gespielt von Debby Ryan), die jahrelang übergewichtig war, frustriert ungesundes Essen in sich hineinschaufelt und von den Mitschülern gemobbt wird.

 

Die Serie nimmt eine dramatische Wende, als Patty wegen eines gebrochenen Kiefers kaum mehr Essen zu sich nehmen kann (ihr Kiefer musste infolge des Bruchs verdrahtet werden) und über die Sommerferien extrem viel Gewicht verliert. In die Schule kehrt sie extrem schlank zurück, sie ist gestylt und sexy gekleidet und – wie soll es auch anders sein – plötzlich beliebt und begehrt bei allen Mitschülern. Die einst gehänselte Patty will sich nun an allen rächen, die ihr Leid zugefügt haben. Und ihre Rachegelüste scheinen unersättlich. Der unzufriedene Anwalt Bob (Dallas Roberts), der sich nun als Coach für Schönheitswettbewerbe versucht, nimmt Patty unter seine Fittiche. Ihm ist allerdings nicht bewusst, dass Patty zur regelrechten Tyrannin mutiert.

 

Petition zur Abschaffung der Serie

Und genau das macht die Zuseher so wütend. Die Message, dass man anscheinend nur beliebt sein kann, wenn man schlank und schön ist. Dass Werte eines Menschen anhand des Aussehens gemessen werden. Es wurde sogar eine Petition auf Change.org ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Serie abzuschaffen. Bereits über 100.000 haben die Petition unterzeichnet. Als übergewichtiger Mensch wird man gemobbt, weil man wertlos und unbeliebt ist. Diesen fatalen Ansatz (im Englischen als „Fat-Shaming“ bekannt) zu vermitteln, wird der Serie vorgeworfen. Die Gegner wenden ein, dass solche Serien ein Trigger für Personen mit Essstörungen sein können und der Objektivierung des weiblichen Körpers damit kein Einhalt geboten wird.

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