17. Juli 2018 von maxima Redaktion

Klischee-Alarm

Diese fünf unrealistischen Dinge passieren in jeder Romantic Comedy

Ganz ehrlich, wer lässt sich nicht mal gerne von einer Romantic Comedy berieseln? Die Realitätsansprüche sollten dabei allerdings runtergeschraubt werden. Wir haben die fünf unrealistischsten Szenarien analysiert.

Das Leben ist keine Romantic Comedy

… und das ist auch gut so! Wer will schon von einem wahnsinnigen Stalker am Flughafen heimgesucht werden, wenn man gerade dabei ist, einen neuen Job in einer neuen Stadt anzunehmen? Schon mal was von WhatsApp gehört? Aber gut. Auch wenn ihr solch romantischen Szenarien nicht immer ganz so skeptisch gegenübersteht und gerne mal am Sofa vor einer beliebigen Cinderella-für-Erwachsene-Version eurer Wahl dahinschmelzt, dann habt ihr diese 5 klischeehaften Dinge, die in jeder Romantic Comedy passieren, sicher schon des Öfteren gesehen. Bei genauerer Betrachtung wirst du vielleicht sogar noch zum Genreexperten. Denn mit dieser Formel kann man quasi fast schon seine eigene Romantic Comedy schreiben.

1. Küssen im Regen

Wer schon allein beim Gedanken daran schwach in den Knien wird, war wohl noch nie ohne Regenschirm im strömenden Regen unterwegs. Was ist schon unangenehmer als klatschnasse Klamotten, die auf der Haut kleben. Die Haare hängen dir triefend ins Gesicht und du kannst kaum aus den Augen schauen (von Make-up gar keine Rede!). Dennoch gilt die Kuss-im-Regen-Szene zum finalen Besiegeln einer romantischen Zusammenfindung als einer der klassischsten und offensichtlich auch beliebtesten Momente im Genre der Romantic Comedy. Na ja, vom Sofa aus gesehen wird man ja auch nicht nass.

Zugegeben, die Schlussszene von „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ hatte es schon in sich. Aber wohl auch nur, weil Andie McDowell offensichtlich einen Wet-Hair-Stylisten bei sich hatte, der einen eigenen Oscar verdient hätte. Und dann war da noch zur Unterstreichung der Wet-Wet-Wet-Song „Love is all around“. Wer kann bei so viel Nässe widerstehen?

Ebenfalls erwähnt in der Kategorie der besten feuchten Küsse gehört natürlich der absolute Klassiker „Frühstück bei Tiffany“. Die Literaturadaption machte Audrey Hepburn bis heute zur Stilikone. Außerdem war hier ihr namenloser Kater mit an Bord, der zwischen die beiden Hauptdarsteller gequetscht eine gute feuchte Figur macht. Fällt einem fast gar nicht auf, oder? So tief gesunken ist man schon im Regen der Gefühle.

 

Als quasi Extra-Erwähnung gibt’s noch die MTV-Movie-Award gekrönte Kussszene von Ryan Gosling und Rachel McAdams in „The Notebook“. Das lassen wir einfach mal so stehen …

2. Dramatische Verfolgungsjagd am Flughafen

Offenbar muss man erst einen Flieger buchen, um sich seiner Empfindungen sicher zu werden. Der Flughafen ist anscheinend der beste Ort, um seinen wahren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Aber mal ehrlich, wer heutzutage versucht, ohne Ticket durch einen Flughafen zu stürmen, wird wohl am ehesten in einer Zelle enden. Ein besonders eigenartig unangenehmes Beispiel hierfür hat „Love Actually“ geliefert. Kinder – echt jetzt? Aber okay, wer’s süß findet:

Aber lassen wir das lieber …

3. Irgendjemand verliebt sich immer in seinen besten Freund

Ja, ja, die große Frage, ob Männer und Frauen befreundet sein können, haben sich schon „Harry & Sally“ gestellt. Spoiler Alert: Die Antwort dieses Romantic-Comedy-Klassikers lautete nein. Selbstverständlich wird aus den sich zuerst Hassenden, dann sich Anfreundenden am Ende nach jahrelangem Hin und Her doch noch ein Liebespaar. Aber ob das echte Leben so spielt? Das darf bezweifelt werden. Es ist voll okay und manchmal vielleicht sogar besser, einfach „nur“ befreundet zu sein. Die Annahme, es müssten sich immer auch romantische und sexuelle Gefühle entwickeln, ist schlicht überholt. Dennoch kommt das Thema auch heute noch immer gerne vor. Im Jahr 2011 gab’s dazu gleich zwei Filme. In „Friends With Benefits“ versuchen Justin Timberlake und Mila Kunis, sich ihren sexuellen Trieben ohne romantische Bindung hinzugeben. Natalie Portman und Ashton Kutcher haben es in „No Strings Attached“ ebenso probiert. Tja, wir können uns alle ausrechnen, wie das ausging.

4. Die tollpatschige weibliche Hauptfigur

Ein anderes Klischee der Romantic Comedy, das in erster Linie von Meg Ryan geprägt wurde: die tollpatschige weibliche Hauptfigur, die durchs Leben stolpert, als wäre es ein Slapstickfilm. Jerry Lewis hat mal gesagt: „Comedy is a man in trouble“, also jede Komödie handelt von einem Mann in Schwierigkeiten. Demnach sollte die Romantic Comedy wohl die weibliche Variante davon darstellen? Wie dem auch sei, Heldinnen am Rande des Nervenzusammenbruchs gibt es zur Genüge. Von Goldie Hawn in „Overboard“ oder „Ein Vogel auf dem Drahtseil“ bis hin zu „Bridget Jones“ oder Sandra Bullock in „Miss Undercover“ oder „Selbst ist die Braut“. Auch Amy Schumer ist eine gute Kandidatin dafür. Im Endeffekt geht es immer darum, auch oder gerade wegen den kleinen Schwächen geliebt zu werden. Aww.

 

5. Übermäßig große romantische Gesten

Fremdschäm-Alarm! Mal ganz ehrlich, wer steht schon auf so übermäßig dramatische Liebesbeweise vor großem Publikum. Spontane Gesangseinlagen oder andere Bühnenshows zur Dramatisierung einer Liebeserklärung oder gar eines Heiratsantrags stellen einen doch nur ungefragt ins Rampenlicht. Es wirkt fast ein bisschen so, als könnte vor einer großen Crowd niemand nein sagen. Hey, sorry, aber nein, danke. Ein Raunen geht durchs Publikum. In Romantic Comedies sieht das aber meist anders aus. Niemand kann scheinbar den großen romantischen Gesten widerstehen und gibt sich erst mal freudig seiner großen Liebe hin. Außerdem, wem ist das schon jemals wirklich passiert? Richtig, niemandem.

Da war zum Beispiel Heath Ledgers legendäre Gesangseinlage von „I Think I Love You“ in „10 Dinge, die ich an dir hasse“, die sogar der widerspenstigen Julia Stiles ein Lächeln abringen konnte. Zugegeben tolle Performance.

 

Unvergessen, weil peinlich berührend, stand Drew Barrymore in „Ungeküsst“ vor versammelter Mannschaft am Baseball-Feld, um von ihrem Objekt der Begierde ihren ersten richtigen Kuss zu bekommen. In dem Fall war es wenigstens sie, die die Initiative ergriffen und die Action herausgefordert hatte.

 

Ebenfalls fast ikonisch und unvergessen: John Cusack in dem 80er-Jahre-Hit „Say Anything“ mit einer Boombox der Gefühle vor dem Zimmerfenster seines Schwarms.

 

Neue Romantic-Comedy-Ideen braucht die Welt

Jetzt fehlen uns eigentlich nur noch eine spannende Plot-Idee und nette Hauptfiguren, und schon könnten wir anhand dieser Formel unsere eigene Romantic Comedy schreiben. Vielleicht versucht auch mal wer einen Twist bei genau diesen klischeehaften Dingen einzubauen, dann sind wir vielleicht zur Abwechslung nicht nur amüsiert-angetan, sondern auch richtig angenehm überrascht. Das wär’s doch!

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