Not sorry! Falsche Freunde sind oft jene, die einem am eindringlichsten Dinge einflüstern wollen.
10. August 2016 von Mareike Steger

Keine Lust auf falsche Freunde

Keine Lust – auf Freunde, die keine sind? Verpflichtungen, die nerven? Und darauf, Menschen stets zu gefallen? Dann ist die „Not sorry“-Methode etwas für dich. Ade, falsche Freunde! Her mit mehr Zeit und Energie!

Die Kunst des mentalen Entrümpelns

Es gibt Leute, die sich um jeden und alles kümmern. Und Menschen, die das einen Dreck kümmert. Doch Sarah Knight, Autorin des neuen Ratgebers „Not Sorry“ (Ullstein, 14,99 Euro), sagt, es gibt noch einen dritten Weg: Man kann zum Kreis der „Erleuchteten“ gehören: Man muss nur „den kindlichen Zustand des Nein-Sagens erreichen, jedoch gepaart mit der Fähigkeit zur Selbstreflexion, an der es Kindern fehlt“.

Heißt im Umkehrschluss: Wer Nein sagen will zu Energieräubern, die oft falsche Freunde sind, muss lernen, sich die vielen Jas im Leben zu sparen.

 

Seltener Ja sagen

„Die meisten Menschen sagen ja, ohne groß nachzudenken. Schuldgefühle, Pflichtbewusstsein oder Angst sorgen dafür, dass sie ein Verhalten entwickeln, das zwar von anderen als wenig kritikwürdig oder anstößig empfunden wird, sich aber oft nachteilig auf ihr eigenes Lust-Frust-Gleichgewicht auswirkt.“

 

Darum geht es bei der Not-Sorry-Strategie: Mehr Lust, weniger Frust. Es gilt also herauszufinden, zu wem du weniger Ja sagen willst. Wenn da etwa diese Bekannte aus Unizeiten ist, die dich ständig auf Vernissagen schleppt, die du nur öd findest … Warum gibst du dich mit ihr ab? Aus Pflichtgefühl? Aus Scham davor, als Kunstbanausin dazustehen (was du ja womöglich wirklich bist! Schlimm? Nein!). Oder aus Angst, du könntest dort einen wichtigen Typen verpassen?

Häufiger Nein sagen

Die wichtigste Regel der Not-Sorry-Methode lautet: Werde die Abhängigkeit von der Meinung anderer los! Egal, ob es sich um falsche Freunde oder enge Vertraute handelt. Denn nur so kann man …

  • … sich zuerst um sich selbst kümmern,
  • … sich erlauben, Menschen und Dinge aus seinem Leben zu entfernen, auf bzw. für die man keine Lust/Zeit/Kapazität hat
  • … sich freimachen von Ängsten und Schuldgefühlen, die ein Nein mit sich bringt

Wer sich von falschen Freunden (und Verpflichtungen) trennt, verspricht Autorin Knight, hat „mehr Zeit und emotionalen Freiraum, um Beziehungen und Aktivitäten zu pflegen, die glücklich machen“. Dich nerven die Beiträge deiner Freundin auf Facebook? Dann entfreunde dich dort von ihr! Du sagst eine Party von eh nur mittelguten Freunden ab und haderst am nächsten Tag mit der Entscheidung? Verwechsle Scham oder Bedauern nicht mit Freiheit!, sagt Knight.

Sei ehrlich – und höflich

Um die Not-Sorry-Methode anzuwenden, ohne ein A***loch zu werden, braucht es zwei wichtige Strategien: Ehrlichkeit und Höflichkeit. Verletze nie die Gefühle anderer mit deinem Neinsagen! Überlege dir also vorher, was dein Nein anrichten kann – und formuliere die Begründung dafür entsprechend sensibel. Guter Trick: sich auf eigene Prinzipien herausreden.

Die Meinungen anderer hingegen, sagt die Expertin, kannst du eh nicht beeinflussen – deshalb sollst du dich ja auch einen feuchten Kehricht darum scheren, was andere denken. Verhalte dich daher so, dass dein Verhalten als Meinungsverschiedenheit gesehen wird. Nicht als das eines Egoisten, dem alle(s) egal ist.

Nicht müssen, sondern wollen

Sagst du dich von Leuten der Kategorie „falsche Freunde“ los, mach dir keine Sorgen darüber, dass man das nicht macht. Sondern besinne dich auf das, was du willst (und mit wem). Denn zufrieden macht, wenn wir Dinge aus voller Überzeugung tun – das erwarten wir von unserem Gegenüber doch auch. Stimmt’s?!

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