16. Juli 2018 von Claudia Rejlek

Schädlicher Puderregen

Warum wir ab sofort auf Trockenshampoo verzichten

Es ist eine schreckliche Nachricht für alle Trockenshampoo-Liebhaber und faulen Menschen dieser Welt. Das praktische Spray für zwischendurch kann deinem Haar nämlich großen Schaden zufügen.

Plötzlicher Haarbruch

Ja, ich liebte es heiß: Trockenshampoo! Einfach ein wenig von dem Produkt auf den Ansatz sprühen, auskämmen oder vorsichtig mit dem Handtuch abtupfen und schon hat man frisches Haar, ohne es waschen zu müssen. Mittlerweile weiß ja jeder, dass häufiges Haarewaschen schädlich für das Haar ist. Ich habe meine dünnen Schnittlauch-Haare dennoch jeden Tag gewaschen, da sie sehr schnell fettig wurden. Doch irgendwann beschloss ich, meine Haare zumindest nur noch alle zwei Tage zu waschen und die Zeit dazwischen mit Trockenshampoo zu überbrücken. So benutze ich seit ca. zwei Monaten vermehrt das Shampoo in Puderform statt der nassen Haarwäsche und dachte mir blauäugig, ich tue meinen Haaren damit etwas Gutes.

 

Seit ich Trockenshampoo mehrmals in der Woche verwende, ist mir Folgendes aufgefallen: Überall im Waschbecken und am Badezimmerboden lagen viele kurze Härchen. Und zwar keine Haare mit Wurzel, sondern abgebrochene Haare.

 

 

 

Am Anfang dachte ich mir noch nicht viel dabei, aber als ich am Deckhaar und bei den Nackenhaaren lauter kurze und abgebrochene, abstehende Haare bemerkte, wurde mir klar, dass irgendwas nicht stimmte. Da sie nicht mitsamt der Wurzel ausfielen, konnte ein Nährstoffmangel nicht die primäre Ursache sein. Ich tippte auf das Trockenshampoo, das ich mir seit Wochen vermehrt ins Deck- und Nackenhaar gesprüht hatte.

Was ist in Trockenshampoo enthalten?

Nach kurzer Recherche stieß ich auf Erfahrungsberichte, YouTube-Videos und Artikel, welche die negativen Eigenschaften von Trockenshampoo verdeutlichten. Betroffene berichten von starkem Haarausfall, der nach dem Absetzen von Trockenshampoo in kurzer Zeit wieder zurückging. Klar, es gibt viele Frauen, die regelmäßig Trockenshampoo benutzen und keine negative Veränderung am Haar bemerken. Andere Frauen hingegen entwickeln sogar eine Allergie gegen gewisse Stoffe des Shampoos in Puderform. Jeder reagiert eben anders.

 

Der Fall einer jungen Frau aus Nordirland erregte vor knapp zwei Jahren großes Aufsehen. Sie hatte durch den Gebrauch von Trockenshampoo kahle Stellen auf der Kopfhaut bekommen.

 

 

Nicole Baxter suchte wegen des Haarausfalls und juckender Kopfhaut einen Hautarzt auf. Dieser hatte eine Vermutung und ordnete eine Biopsie an. Bevor es jedoch zu der Untersuchung kam, verzichtete Nicole auf ihr geliebtes Trockenshampoo, da die Kopfhaut bis zu diesem Termin ganz sauber sein hätte müssen und Trockenshampoo Rückstände hinterlässt. Während dieser Zeit fiel der jungen Frau auf, dass der Haarausfall aufhörte und der Juckreiz verschwand. Die Biopsie wurde somit überflüssig, Nicole hatte einfach eine starke Allergie gegen gewisse Stoffe im Trockenshampoo entwickelt.

 

Der Fall der jungen Britin ist natürlich eine Ausnahme. Dennoch kann man nicht leugnen, dass Trockenshampoo aufgrund der chemischen Inhaltsstoffe ungesund für Haut und Haar ist. Die Hauptbestandteile sind Silikate (spezielle Salze) und Stärke, die meist aus Reis oder Mais gewonnen wird. Hinzu kommen Talkum, Filmbildner, Treibgase, Duftstoffe, Konservierungsmittel und Alkohol. Absolut kein Wunder, dass Haare und Kopfhaut darunter leiden, trocknet Alkohol doch enorm aus. Die Partikel, welche den Talg aufsaugen, können ebenfalls die Kopfhaut irritieren. Sie lagern sich auf der Haut rund um die Haarfollikel ab und können diese schwächen, sodass Haarausfall die Folge sein kann. Ein weiterer bedenklicher Inhaltsstoff sind Aluminiumsalze, welche ja bereits seit längerem im Verdacht stehen, sich im Körper einzulagern und Krebs zu erregen.

 

Nie wieder Trockenshampoo?

Trockenshampoo ist an sich eine geniale Idee und wenn man es ein bis zwei Mal pro Woche anwendet sicher auch kein Thema. Wie sagt man so schön: Die Dosis macht das Gift. Wer jedoch Haarbruch, Juckreiz, Schuppen oder gar Haarausfall bei sich bemerkt, der sollte gezielt für zwei, drei Wochen auf das Produkt verzichten und darauf achten, ob sich eine Besserung einstellt. Nach meinen eigenen Erfahrungen mit starkem Haarbruch und leicht juckender Kopfhaut werde ich auf Trockenshampoo definitiv vorerst mal verzichten und als Alternative ein wenig Babypuder verwenden.

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