Blasenentzündung
24. Mai 2017 von Janina Lebiszczak

Tabuthema Honeymoon-Blasenentzündung – das hilft!

Wusstet ihr, was eine Honeymoon-Zystitis ist? Unter der leiden nicht nur frisch vermählte Frauen, sondern auch all jene, die sich beim Sex eine Blasenentzündung eingefangen haben. Wir wissen, was hilft!

Autsch, das brennt! Aufgrund der Nähe von Scheide, After und Harnröhrenmündung können Bakterien während des Geschlechtsverkehrs leicht in die weibliche Harnröhre gelangen und von dort aus bis in die Blase aufsteigen. Das Resultat: Schmerzen beim Wasserlassen, Ziehen im Bauch, Dauerbesuche auf der Toilette, Schwäche, Unwohlsein – treten zusätzlich Fieber und Rückenschmerzen auf, können die Bakterien aus der Blase aufgestiegen sein und die Nieren entzündet haben.

Besonders nach dem Sex mit einem neuen Partner (unsere Genitalflora muss sich erst dem neuen Keimprofil des Mannes anpassen) oder bei besonders häufigem Geschlechtsverkehr kann es leicht passieren, dass man sich eine sogenannte Honeymoon-Blasenentzündung einfängt. Gleiches gilt für Sex nach längerer Pause: Auch dann muss sich das Immunsystem wieder an die Präsenz fremder Bakterien gewöhnen.

Ab aufs Klo!

Was tun? Es gibt vor allem einen – ziemlich pragmatischen – Tipp, der wirklich hilft, auch wenn er ziemlich unromantisch ist: Ab aufs Klo nach dem Sex, sofort. Und etwaige Keime einfach rauspinkeln – so werden Erreger, die möglicherweise in die Harnröhre gelangt sind, direkt wieder ausgespült.

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Leichtere Fälle von Honeymoon-Blasenentzündung kann man auch mit viel trinken, Wärme und Ruhe selbst therapieren. Tritt aber nach zwei Tagen keine Besserung ein, sollte man zum Arzt gehen – dann muss die Entzündung eventuell mit einem Antibiotikum behandelt werden. Wer vorerst auf Hausmittelchen zurückgreifen möchte, kann aus dem Vollem schöpfen: Cranberry-Saft ist sehr hilfreich, allerdings nur der Muttersaft, den es meistens nur in Reformläden und ausgewählten Apotheken gibt. Viel Trinken und viel Wasserlassen, auch Nieren- und Blasentee, hilft – am besten schon trinken, sobald man merkt, dass sich eine Zystitis anbahnt, nicht erst, wenn es so weit ist.

Bitte nicht schaumschlagen

Und dann wäre da noch die Sache mit der Pflege: Klar will auch der Unterleib regelmäßig gewaschen werden – aber entweder mit Wasser oder mit einem Waschmittel, das dem pH-Wert der Scheide angepasst ist. Herkömmliche Seife, parfümierte Produkte und Duschgels können das Gleichgewicht der Scheidenflora völlig durcheinanderbringen. Die wichtigste Maßnahme bei einem beginnenden Harnwegsinfekt jedoch ist viel trinken. Denn so wird die Blase gut durchgespült, und Krankheitskeime werden hurtig hinausbefördert. Und – auch wenn man selten darüber spricht: Auf der Toilette mit dem Klopapier von der Scheide Richtung Anus wischen. Sonst gelangen Darmbakterien in die Vagina und lösen die Entzündung aus. Vorsicht geboten ist auch bei knallengen String-Tangas. Sie erhöhen das Infektionsrisiko, da sie beim Tragen die Bakterien vom Analbereich hin zur Harnröhre verteilen können. Besser auf die gute alte Baumwollunterhose setzen.

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