Mindesthaltbarkeitsdatum
26. Juli 2017 von maxima Redaktion

Hard Facts zur Haltbarkeit von Lebensmitteln

Mindesthaltbarkeit: Der Name ist Programm

Das größte Missverständnis, wenn es um Haltbarkeit geht: dass ein Lebensmittel maximal bis zu diesem aufgedruckten Datum haltbar ist. Es ist vielmehr mindestens so lange haltbar. Hier einige Fakten dazu.

Mindesthaltbarkeitsdatum, MHD, das bedeutet: An diesem Tag geschieht keine wundersame Verwandlung des Produktes in Abfall, vielmehr wird bis zu diesem Datum die Qualität des Produktes vom Hersteller zu 100 Prozent garantiert. „Mindest-“ weist schon darauf hin: Die meisten Lebensmittel sind darüber hinaus, einige davon sogar weit darüber hinaus noch bedenkenlos verzehrbar.

 

 

Mindesthaltbarkeitsdatum

So lange halten Lebensmittel wirklich: Die Umweltschutzorganisation Greenpeace schloss erst kürzlich einen viel beachteten Langzeittest ab, der zeigen sollte, wie lange bestimmte Lebensmittel tatsächlich haltbar sind. Die Produkte wurden alle zwei Wochen, beginnend zwei Wochen nach dem MHD, untersucht, um festzustellen, ob mikrobiologische Veränderungen aufgetreten sind. Getestet wurden: Eier, Käse, Joghurt, abgepackte Wurst, ein abgepackter Gugelhupf, Gebäck, Tofu, ein veganer Brotaufstrich und Soja-Joghurt. Das Ergebnis war aufrüttelnd: Nur beim veganen Brotaufstrich, der schon zwei Wochen über dem MHD zu gären begann, war das angegebene MHD halbwegs realistisch. Alle anderen Produkte hielten weitaus länger: Erst 8 Wochen nach dem MHD wurden beim Schnittkäse erste Spuren von Schimmel festgestellt, beim Gugelhupf erst nach 10 Wochen. Eier waren nach 12 Wochen über dem MHD nicht mehr gut, Joghurt, Soja-Joghurt und Tofu überlebten das Ende des Tests, der 112 Tage nach dem MHD gestoppt wurde.

 

Riechen, schmecken, schauen: Klarerweise hat nicht jeder ein Labor zuhause, wo er feststellen kann, ob ein Lebensmittel erste Spuren von Schimmel oder Salmonellen aufweist. Was jedoch jeder hat und auch in diesem Zusammenhang benutzen sollte: seine eigenen Sinne. Auf die ist nämlich Verlass. Ein Joghurt sieht einwandfrei aus, schmeckt und riecht gut? Dann ist es auch genießbar, ganz egal, was für Zahlen auf dem Etikett gedruckt sind. Joghurt ist saure Milch. Was also sollte passieren, wo sie doch schon sauer ist? Eben.

Lagerung ist wichtig: Es gibt Dinge, die man unternehmen kann, um die tatsächliche Haltbarkeit von Produkten zu unterstützen.

Die richtige Lagerung macht einen enormen Unterschied

1. Für die meisten

trockenen Lebensmittel und Konserven gilt: Kühl, trocken und dunkel lagert sich’s am besten.

2. Idealerweise

lagern Lebensmittel in dichten Verpackungen – diese schützen vor Austrocknen und Übertragung von Geruch und Keimen.

3. Lebensmittel sollten

möglichst frisch und möglichst schnell in den Kühlschrank gelegt werden. Fisch, Fleisch und Wurst kommen an die kälteste Stelle im Kühlschrank: auf die unterste Glasplatte, Milchprodukte in die Mitte. Käse und fertige Speisen dürfen nach ganz oben. In die Türe gehören Getränke, Eier und Butter; Obst, Gemüse und Salat ins Gemüsefach. Wichtig: Karotten und Radieschen ohne Grün lagern.

4. Der Kühlschrank ist nicht für alle Lebensmittel der beste Platz

Exotische Früchte (wie Bananen, Ananas, Mangos), Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Limonen!) und stark wasserhaltiges Gemüse (Gurken, Paprika, Tomaten!) gehören nicht in den Kühlschrank. Auch Kartoffeln, Brot und Öle (hier gibt es Ausnahmen, z. B. Leindotteröl) nicht.

5. Brot will belüftet sein

Brot aus dem Supermarkt ist oft in einen Plastikbeutel verpackt. Darin beginnt es leider schnell zu schimmeln (und schimmeliges Brot sollte wirklich nicht mehr gegessen werden). Das Brot aus der Verpackung nehmen und in einem Brottopf aus Keramik, einem Brotkasten (regelmäßig mit Essigwasser reinigen!) oder einem Brotsack aus Stoff aufbewahren. Nur so wird es ausreichend belüftet.

6. Einfrieren geht fast immer

Brot in Scheiben, Gemüse in Stücken, Butter im Ganzen, auch andere Milchprodukte und fertige Speisen sowieso: Im Tiefkühler lässt sich das MHD wochen- und monatelang hinausschieben. Kräuter, Obst und Gemüse halten sich bis zu einem Jahr, Wurst und Milchprodukte ein halbes Jahr und Selbstgekochtes, Fleisch und Brot etwa drei Monate.

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