14. Juli 2017 von maxima Redaktion

Lebensmittel als Müll – ein paar Fakten

Ein Drittel aller Lebensmittel wird weltweit zu Müll. Dabei ist es ein Mythos, dass die meisten Abfälle in Industrie und Handel entstehen – die privaten Haushalte sind die größten Müllverursacher. Das ist aber zugleich eine gute Nachricht: Jeder Einzelne kann etwas verändern!

WAS wird weggeworfen?

In einem durchschnittlichen österreichischen Haushalt wird ein Viertel aller Lebensmittel weggeworfen. Neben Resten selbst gekochter Mahlzeiten sind das vor allem Brot und Backwaren, Obst, Gemüse und Fleisch. Rund die Hälfte des Lebensmittelmülls gilt als vermeidbar.

 

Lebensmittel

Beim Zubereiten bleiben Reste von Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch übrig. Dies sind zum Großteil nicht essbare Teile der Lebensmittel: Eierschalen, Knochen, Teeblätter oder Kaffeesud. Nach der Mahlzeit fallen die typischen Reste auf dem Teller als Speisereste an.

Aber auch originale Lebensmittel landen im Müll – als Teil einer größeren Verpackungseinheit oder als ganzes Stück eines unverpackten Lebensmittels. Eine ganze Banane oder eine Semmel etwa. Halbvolle Packungen oder angeschnittene Lebensmittel werden auch viel zu oft zu Müll.

WIE VIEL wird weggeworfen?

Entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird von allen weltweit produzierten Lebensmitteln etwa ein Drittel zu Müll. Industrieländer unterscheiden sich dabei nicht gravierend von sogenannten Entwicklungsländern – bei Letzteren werden die Verluste allerdings weniger von den Haushalten als vielmehr durch unzureichende Lagerung, Verpackung oder Kühlung direkt bei oder nach der Produktion verursacht.

Österreich hat pro Jahr insgesamt 760.000 Tonnen Lebensmittelabfälle und -verluste zu verzeichnen. Bei dieser Menge fehlen allerdings noch die Abfälle der Landwirtschaft, der Lebensmittelproduktion und des Großhandels, da es hier keine verlässlichen Zahlen gibt.

In heimischen Haushalts-Mülltonnen landen jährlich etwa 157.000 Tonnen an angebrochenen und original verpackten Lebensmitteln – obwohl sie noch genießbar gewesen wären. In Euro macht das etwa eine Milliarde aus. Oder, für jeden einzelnen Haushalt berechnet: 3.600 Euro im Jahr bzw. 300 Euro monatlich.

WER wirft weg?

Der größte Anteil an Lebensmittelmüll – rund 42 Prozent – wird in privaten Haushalten produziert. EU-weit sind es jährlich pro Kopf 179 Kilogramm Lebensmittel. 39 Prozent landen bei den Herstellern im Müll, 14 Prozent in der Gastronomie und 5 Prozent bei den Einzelhändlern.

In Österreich kommt der Lebensmittelhandel – hier werden die Big Player Hofer, MPreis, Pfeiffer, REWE und Spar zusammengerechnet – auf 74.100 Tonnen pro Jahr. Also weit weniger als die Privathaushalte. Das ist im Grund logisch, denn diese Unternehmen haben ein Interesse daran, Lebensmittel zu verkaufen, nicht, sie wegzuwerfen – schließlich leben sie davon.

 

Lebensmittel werden zu viel weggeworfen

REWE bewegt sich mit 1 Prozent des Gesamtumsatzes unter dem Durchschnitt von 1,5 Prozent Lebensmittelabfällen im gesamten Lebensmitteleinzelhandel. Das ist wenig! Und dadurch möglich, dass bei Bestellung und Logistik vorausschauend gearbeitet wird. Außerdem gibt es eine vergünstigte Abgabe kurz vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums. Die Zusammenarbeit mit karitativen Einrichtungen hilft zusätzlich, den Lebensmittelabfall gering zu halten.

In der Gastronomie fällt auch einiges an Lebensmittelabfall an: 12 Prozent der Gesamtmenge. Hochrechnungen gehen davon aus, dass es rund 200.000 Tonnen jährlich sind, also mehr als doppelt so viel wie im Lebensmitteleinzelhandel.

WARUM wird weggeworfen?

Abfälle und Verluste von Lebensmitteln entstehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, also: bei der Produktion, in der Industrie, beim Handel, im Außer-Haus-Konsum und in privaten Haushalten. Viele Lebensmittel werden zu Müll, weil sie nicht der Norm entsprechen – zu groß, zu klein, zu krumm. Aktionen wie die „Wunderlinge“ (bei BILLA und Merkur) versuchen hier dagegenzuhalten. Fehlende Einkaufsplanung und übertriebene Vorsicht beim Mindesthaltbarkeitsdatum sind auch mögliche Ursachen.

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Wunderlinge: Ein Zeichen gegen die Wegwerfkultur

Seit Oktober 2013 wird unter der Eigenmarke „Wunderlinge“ Obst und Gemüse angeboten, das trotz eigenwilligem Aussehen einwandfrei in Qualität und Geschmack ist. Damit setzt die REWE International AG ein klares Zeichen gegen die Wegwerfkultur. Saisonal und je nachdem ob bzw. was gerade verfügbar ist, wird Obst und Gemüse angeboten, das trotz eigenwilligem Aussehen einwandfrei in Qualität und Geschmack ist – zu einem günstigeren Preis.

Sehen lustig aus, aber schmecken ganz normal: die REWE Wunderlinge.

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