Emotional Eating
12. Juni 2017 von Janina Lebiszczak

Emotional Eating – was dein Essen über dich verrät

Sag mir, was du isst, und ich sage dir, was für ein Mensch du bist: Denn die Wahl unserer Speisen sagt viel über unseren Charakter und unseren seelischen Zustand aus.

Essen ist viel mehr als die bloße Aufnahme von Kalorien, um durch den Tag zu kommen. Essen kann purer Genuss sein oder eine Attacke auf die eigene Gesundheit – ganz oft aber ist es schlicht und ergreifend Trost.

Emotional Eating

Nein, wir reden nicht von Heißhungeranfällen und dem In-sich-Reinstopfen aller möglichen Lebensmittel, die Sache ist vielschichtiger. „Emotional Eating“ – so nennt man jenes Phänomen, das besagt, dass wir gewisse Lebensmittel in Ausnahmesituationen bevorzugen. Frei nach dem Motto: Geht es mir schlecht, esse ich Süßigkeiten oder fettige Snacks. Geht es mir gut, zelebriere ich das vielleicht mit einem schönen Dinner in einem tollen Restaurant. Bin ich stark und selbstbewusst, bevorzuge ich gesunde Lebensmittel, die mir helfen, diesen Zustand beizubehalten.

Trost oder Spannungsabbau?

„Emotional Eating“ unterscheidet aber noch genauer. Ein Beispiel: Wer unbändige Lust auf Cremiges wie Eis oder Pudding verspürt, fühlt sich ängstlich, unsicher oder sogar schuldig. Er möchte an einen Trost-Platz zurückkehren, als alles noch so einfach war – die Kindheit!

Emotional Eating

Auch wer von Keksen und Cupcakes nicht genug kriegen kann, hat ein Verlangen nach kindlicher Behaglichkeit und Sicherheit. Wer hingegen Chips und Co in sich hineinstopft, ist meistens gestresst. Denn das Knabbern baut die Spannung ab, die sich im Körper angestaut hat. Wer beim Chinesen das superscharfe Menü bestellt, wenn er gerade frustriert ist, sucht die Würze des Lebens – zu gut deutsch: Ihm ist fad, er möchte ausbrechen.

Essen reflektiert unsere Persönlichkeit

Neue Erkenntnisse kommen vom Neurologen Dr. Alan Hirsch: Er untersucht seit über 20 Jahren die Geschmäcker und Charaktere seiner Patienten, die gesammelten Erkenntnisse findet man in seinem aktuellen Buch. Seine These: „Alles, was wir machen – von der Art und Weise, wie wir gehen oder sprechen, bis hin zu unserer Lieblingsfarbe – reflektiert unsere Persönlichkeit. Bei allem, was wir tun, hinterlassen wir Fingerabdrücke unserer Persönlichkeit.“ Das gilt natürlich auch fürs Essen. Schokoholics kann man laut seinen Forschungen etwa nicht alle pauschalieren. Wer auf Milchschokolade steht, ist introvertiert, Fans von Bitterschokolade sind dagegen geselliger und genießen Aufmerksamkeit. Beobachtet doch mal eure Ernährungsgewohnheiten – sie sagen viel über euch und euren Zustand aus!

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