Green Travel
18. September 2016 von Robert Kropf

8 Tipps, wie man zum Green Traveller wird

Bei nachhaltigem Reisen geht es schon lange nicht mehr um den Verzicht wie von der Ökobewegung in den 80er Jahren gefordert. Es geht darum, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Unsere 8 Tipps für eine bessere Reise(um)welt.

Green Tipp 1

Wer nur im Urlaub grün denkt, schützt die Umwelt nicht. Denn: Nachhaltigkeit passiert vor allem zuhause, in den – sagen wir – 49 Wochen, in denen man nicht auf Urlaub ist. Da bekommen die kleinen Schritte große Bedeutung: Weniger Fleisch essen. Öffis fahren. Fernseher nicht auf Standy-by lassen. Oder wie eine Hotelbesitzerin sagt: „Es fängt damit an, beim Wasserkochen den Deckel auf den Topf zu geben. Oder beim Zähneputzen das Wasser abzudrehen.“

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Green Tipp 2

Die 700 Kilometer-Regel. Sie ist ganz einfach: Geflogen sollte erst ab einer Entfernung von 700 Kilometern werden. Vorher ist der CO2-Fußabdruck durch das Flugzeug viel größer als jede Anreise mit Auto, Bus oder Bahn. Und: Je weiter ein Flugziel, desto länger der Aufenthalt. Auch das wird sich gesamt auf eine persönliche gute CO2-Quote auswirken, weil man dann unmittelbar danach als Otto Normalverbraucher nicht sofort wieder weit in die Ferne fliegt.

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Green Tipp 3

Das Transportmittelranking. Im Zeitalter der Hypermobilität gibt es eine ganz einfache Reihenfolge, um die Umwelt zu schützen: Zug vor Bus vor Auto vor Flugzeug. Nachhaltig reisen heißt daher auch, die persönliche Komfortzone der Umwelt zuliebe zu verlassen und mal in einen Zug oder Bus zu steigen. Internet gibt’s dort ja mittlerweile auch schon ausreichend. Gegen Langeweile ist damit vorgesorgt.

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Green Tipp 4

Vor Ort ein wenig Nachdenken: Weniger Bücher einpacken, die mitfliegen oder fahren müssen (die wir eh nie gelesen hätten). Gute Alternative sind Kindle und Co). Oder: Klimaanlage auch in Nächten mit über 30 Grad abschalten. Kurz duschen, Pools meiden (für die CO2-Bilanz ganz schlecht), leere Sonnencremetuben und andere Verpackungsmaterialien wieder mit nach Hause nehmen, wo der Müll getrennt wird.

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Green Tipp 5

Es muss nicht immer alles sein. Keine Made-in-China-Souvenirs (außer man reist durch China). Kein chilenischer Rotwein in Südafrika, keine exotischen Früchte in den Alpen. Kein argentinisches Steak in Thailand. Kein Gletscher Ski fahren. Klares Nachdenken hilft: Was wurde in der Nähe produziert, was musste ewig weit anreisen (Paradebeispiel Orangensaft in Schigebieten) und ist daher verzichtbar.

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Green Tipp 6

Der Blick hinter die Kulissen. Ein Blumenmeer im Zimmer wie im botanischen Garten? Ein Luster mit 200 Lampen in der Lobby? Bei der Gelegenheit kann man den Hotelier auch fragen, ob das wirklich nötig ist. Ein kleiner Spaziergang an den Hintereingang des Hotels lohnt sich immer: An dieser Stelle erkennt man die Nachhaltigkeit eines Betriebes besonders: Wie sehen die Mülltonnen aus, wird sauber getrennt, welche Waren werden angeliefert, was plaudern die Mitarbeitern aus.

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Green Tipp 7

Hilfe zur (Umwelt)Selbsthilfe. Im Urlaub freiwillig an einem Sozialprojekt mitarbeiten. Rasch wird man erkennen: Auch Strandsäubern macht braun. Slow Travel, das ist eigentlich eine leichte Übung.

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Green Tipp 8

Die fünf grünen Regeln. Erfüllt ein Hotel zumindest drei dieser fünf Regeln, darf man darin mit gutem Gewissen grün Urlaub.

1. Die ökologische Bauweise bei größtmöglicher Schonung der Naturressourcen.

2. Der bewusste Umgang mit erneuerbaren Energien aus Wasser, Sonne und Wind.

3. Die Verwendung von regionalen und biologischen Lebensmitteln.

4. Der Rückfluss von Geld in den lokalen Wirtschaftszyklus und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region.

5. Die Finanzierung von sozialen Projekten und lokalen Bildungsmaßnahmen über den Zimmerpreis.

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