Green Hotels
9. September 2016 von Robert Kropf

4 Green Hotels für das gute Gewissen

Auch beim Reisen gilt inzwischen: Wahrer Luxus ist nachhaltig. Wir haben vier Hotels in Österreich ausgewählt, deren Philosophie es ist, die (Um-)Welt zu schützen. Für alle Reisenden, die sorgsam mit den Ressourcen von Mutter Natur umgehen wollen.

Hotel Post Bezau

Die Gäste von Susanne Kaufmann sehen das Konzept der Nachhaltigkeit auf den ersten Blick – im kleinen „green book“, das in jedem Zimmer liegt. Dort finden sie auch lokale Materialien vor, wie Holz, Filz und handgewebtes Bregenzerwälder Leinen. Das Hotel ist ein Showroom für Tischler, Polsterer und Tapezierer der Region. Im Restaurant Irma kommen ganz frische, regionale Zutaten auf den Tisch.

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Dabei war die Post Bezau schon vor 20 Jahren bei der Kooperation „Ökoprofit-Hotels“ dabei. Schon damit entschied sich die Eigentümerin Susanne Kaufmann für Fernwärme, obwohl sie teurer war als Heizöl. Das ganze Haus wurde mittlerweile auf eine Biomasse-Heizung umgestellt, die mit erneuerbaren Ressourcen betrieben wird.

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Durch energiesparende Geräte und die Vermeidung des Stand-by-Modus spart das Hotel außerdem Strom. Der Großteil der Leuchtmittel besteht aus Energiesparlampen und LED-Leuchten. Wasch- und Putzmittel wählt Kaufmann bewusst nach Umweltkriterien aus. Alle überflüssigen Portionsverpackungen beim Frühstücksbuffet und bei den Körperpflegeprodukten auf den Zimmern sind aus dem Hotel verschwunden. Da bleibt Kaufmann hartnäckig. Was an täglichem Müll anfällt, wird getrennt, fachgerecht entsorgt und wenn möglich kompostiert oder recycelt. Gäste, die klimaschonend anreisen, werden mit einem Spa-Treatment oder einer Flasche Bio-Wein belohnt.

www.hotelpostbezau.com

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Wiesergut

Sepp Kröll ist Hotelier. Oder besser: Er ist der Wieserbauer und Hotelier. Seine Liebe gehört neben seiner Frau Martina und den Kindern auch seinen „Girls“, wie er sie nennt. Seine Kühe, die er auf der Wieseralm grasen lässt und deren Milch in der hausgemachten Butter steckt, die auf das selbst gemachte Brot der Seniorchefin gestrichen wird.

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Kröll züchtet auch Schweine, Hühner, Kälber. Soweit möglich kommen die Produkte vom eigenen Bauernhof. Als Green Hotel sieht er sein Wiesergut (das eine internationale Auszeichnung nach der andere bekommt), „weil wir in in die Natur eingebettet sind und nicht gegen die Natur gebaut haben“.

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Riesige Glasflächen holen die Natur in das schicke Designhotel. Erdtöne erfreuen das Auge. Ein echtes Lagerfeuer am Abend beruhigt Geist und Seele. Kröll setzt auf natürliche Materialien, entschleunigendes Design, Naturstoffe, viel Holz und Stein. Der nachhaltige Zugang der Krölls führt über das bewusste Erleben der Natur.

www.wiesergut.com

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Boutiquehotel Stadthalle Wien

Bei Michaela Reitterer muss niemand ein Heiliger sein, auch die Mitarbeiter nicht. „Sie müssen keine Biowäsche tragen“, scherzt sie. Aber sie leben alle nach dem Credo: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst von dieser Welt.“ Das fängt schon bei kleinen Dingen an: den Standby-Modus bei keinem Gerät laufen lassen und beim Zähneputzen das Wasser abdrehen.

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Reitterers Hotel ist Österreichs Green-Aushängeschild in einer urbanen Lage. Es ist eines der ersten Hotels der Welt, die genauso viel Energie produzieren, wie sie verbrauchen. „Natürlich haben am Anfang alle gesagt, das sei unmöglich“, erinnert sich die Besitzerin Michaela Reitterer an die Ausgangssituation im Jahr 2008.

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Es gab weltweit noch kein funktionierendes Vorbild. Doch bereits im ersten Jahr konnte das Hotel seine Energie beinahe vollständig selbst erzeugen – dank Solaranlage, Photovoltaik, einer Wasser-Wärmepumpe und einer Raumlüftung, die 80 Prozent der Abluftwärme zurückgewinnt. Das Frühstück besteht nur aus regionalen Lebensmitteln. „Das ist zwar teurer, aber konsequent“, so Reitterer. Das Hauswasser kommt aus einem 24-Meter-Brunnen im Innenhof, das gleichzeitig zur Kühlung der Räume eingesetzt wird. In den Wänden sind Rohrleitungen, eine sogenannte Betonkernaktivierung, sie führen das Wasser durch die Zimmer. Im Winter wird damit geheizt.

www.hotelstadthalle.at

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Priesteregg

Lange hielten Renate und Hubert Oberlader nichts von der ganzen Nachhaltigkeitsschiene. Nicht, weil sie nicht dahinterstehen würden – schon lange verwenden die beiden nachhaltige Produkte und Erzeugnisse heimischer Bauern und Handwerker in ihren Chalets. Sie wollten nur nicht das Gefühl vermitteln, hier auf einen „Marketing-Zug“ aufzuspringen. „Mittlerweile hat sich das geändert, weil sich in den letzten Jahren auch für den Konsumenten klar herauskristallisiert, wer nachhaltig arbeitet und wer nicht.“

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„Der vernünftige Konsument lässt sich hier Gott sei Dank nicht mehr übers Ohr hauen“, so die Oberladers. Was heißt das alles im Priesteregg? Hier das Gehirnstromprotokoll der Chalet-Führung: Natürliche Materialien wie Altholz, Naturstein, mondgeschlägertes Holz aus dem hintersten Schwarzleotal, handgewebtes Bauernleinen wurden verwendet. Handgemachte Schindeln für die Dächer. Und dann ist da die Kooperation mit den Naturkosmetiklinien Shanti und Alpienne.

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Die Bepflanzung erfolgte mit einheimischen Latschenkiefern, Almrosen sowie Himbeeren und Heidelbeeren und vergessenen Obstsorten wie Pastorenbirne und Paradiesapfel. Der alte Heuboden wurde als Restaurant wiederbelebt.

www.priesteregg.at

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