29. August 2018 von Christian Krisper

Star und Erfinderin

Hedy Lamarr – Hollywood-Star und bedeutende Wissenschaftlerin

Hedy Lamarr wird meistens als die schöne Hollywood-Legende gesehen. Dass sie aber auch eine große Erfinderin war, wissen die wenigsten.

Hollywood-Ikone Hedy Lamarr

Geboren wurde die in Hollywood zur „schönsten Frau der Welt“ gekürte Hedwig Eva Maria Kiesler 1914 als Jüdin in Wien, wo sie auch bereits anfing, als Schauspielerin zu arbeiten. Dabei sorgte sie gleich für ziemlich viel Aufruhr, denn einer ihrer ersten Erfolge war die österreichisch-tschechische Produktion „Ekstase“. Der Film wurde zum Skandal, weil er die erste Nacktszene der Filmgeschichte zeigte und einen weiblichen Orgasmus andeutete. Ihr erster Ehemann zwang sie, zum katholischen Glauben zu konvertieren, versuchte sie von der Schauspielerei abzubringen und sperrte sie sogar im gemeinsamen Haus ein. Daher floh Hedy Lamarr nach Paris und später weiter nach London, wo sie von einem Hollywood-Produzenten entdeckt wurde: es war die Geburtsstunde von Hedy Lamarr. Der Rest ist Geschichte. Ihr schauspielerisches Talent und ihr fabelhaftes Aussehen ließen sie innerhalb kürzester Zeit zum Superstar aufsteigen und sie wurde zu einer zentralen Stilikone der 1930er- und 40er-Jahre.

 

 

Erfindern moderner Kommunikationstechnologie

Die andere Seite der Geschichte von Hedy Lamarr war allerdings lange Zeit weniger bekannt. Bereits in frühen Jahren interessierte sie sich für Wissenschaft und Technik. Ihre auch heute noch zentral bedeutsame Erfindung für moderne Kommunikationstechnologien war das sogenannte Frequenzsprungverfahren. Das Verfahren ließen sie und George Antheil im Jahr 1942 patentieren. Ursprünglich sollte es zur Steuerung von Torpedos im Zweiten Weltkrieg verwendet werden. Noch viel wesentlicher ist aber der damit gelegte Grundstein für GPS, WLAN, Bluetooth und Smartphones, die auf ebendiesem technologischen Verfahren funktionieren. Erst Jahre später erhielt sie dafür Anerkennung: 1997 wurde ihr der EFF Pioneer Award verliehen. 2015 gab es zu ihrem Geburtstag auch ein Google Doodle. Allerdings hat sie nie Geld für ihre Erfindung bekommen.

Porträt im Kino

Nun kehrt Hedy Lamarr im Dokumentarfilm „Geniale Göttin – Die Geschichte von Hedy Lamarr“ zurück auf die Kinoleinwand. Die Regisseurin Alexandra Dean ist der unbekannteren Seite vom Leben der Schauspiel-Legende genauer auf den Grund gegangen. Wer nun also auch neugierig geworden ist, kann im Kino mehr über die bahnbrechenden Leistungen dieser sensationellen Frau erfahren.


Ab Freitag, 31. 8. im Filmcasino Wien, Filmzentrum im Rechbauerkino Graz oder Filmstudio Villach.

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