22. August 2018 von Claudia Rejlek

Ohne Hormone

Den Zervixschleim auswerten und damit verhüten – wie geht das?

Der Zervixschleim ändert sich während des Zyklus und anhand einer kurzen Analyse lassen sich fruchtbare Tage bestimmen. Wie sicher ist die hormonfreie Verhütungsmethode?

Zervixschleim-Methode

Der Zervixschleim zählt zum Scheidenausfluss einer Frau und verändert durch den unterschiedlichen Hormonspiegel seine Farbe und Konsistenz im Laufe des Zyklus. Er wird kontinuierlich im Gebärmutterhals produziert und dient dazu, während der fruchtbaren Tage den Spermien einen Nährboden und leichteren Transport zu bieten, ihnen während der nicht fruchtbaren Tage den Weg zum Eileiter zu erschweren und das Scheidenmilieu aufrechtzuerhalten, indem Keimen das Eindringen in die Scheide erschwert wird.

 

Mithilfe der Zervixschleim-Methode, auch bekannt als Billings-Methode, lässt sich feststellen, wann eine Frau ihre fruchtbaren Tage hat. Die Methode geht auf das Ärztepaar Evelyn und John Billings zurück, das in den 50er-Jahren feststellte, dass sich der Zervixschleim im Laufe des Zyklus verändert und sich daraus Rückschlüsse über den Eisprung und die Fruchtbarkeit ziehen lassen. Dabei entnimmt man entweder mit sauberen Fingern etwas Ausfluss am Scheideneingang oder analysiert den Schleim am Toilettenpapier.

Die Phasen der Zervixschleim-Veränderung

1. Phase 1

Kurz nach der Menstruation ist der Östrogenspiegel relativ niedrig und es wird wenig bis kaum Zervixschleim produziert. Der wenige Ausfluss ist milchig-weiß, cremig und manchmal auch klumpig. In dieser Phase verhindert er, dass Spermien zur Eizelle durchdringen können, indem der Schleim einen Pfropfen im Muttermund bildet.

2. Phase 2

Vor dem Eisprung steigt der Hormonspiegel an. Der Ausfluss wird gelblich-weiß und hat eine leicht klebrige Konsistenz.

3. Phase 3

Kurz vor und während des Eisprungs hat der Östrogenspiegel seinen Höhepunkt erreicht. Es wird vermehrt Zervixschleim produziert und dieser verändert seine Konsistenz. Der Schleim wird flüssig, glasig, sieht aus wie rohes Eiweiß und lässt sich zwischen den Fingern zu Fäden spinnen. Diese Phase dauert in etwa drei bis vier Tage und zeigt an, dass du nun fruchtbar bist und am ehesten schwanger werden könntest.

4. Phase 4

In der letzten Phase kurz nach dem Eisprung nimmt die Produktion des Zervixschleims ab und er wird wieder milchig, dicklicher und klebrig.

Wie sicher ist die Methode?

Phase drei ist die entscheidende und die Billings-Methode kann hilfreich sein bei einem Kinderwunsch und eben auch dann, wenn man nicht schwanger werden möchte. Der Pearl-Index liegt bei ca. 15, das heißt, dass von 100 Frauen, welche die Billings-Methode ein Jahr zur Verhütung anwenden, 15 trotzdem schwanger werden. Die Methode ist also eher bei einem Kinderwunsch als zur Verhütung ratsam, denn sie ist alles andere als verlässlich! In Kombination mit anderen Verhütungsmethoden eignet sich die Zervixschleim-Methode jedoch als zusätzliche Absicherung.

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