10. August 2018 von maxima Redaktion

Best Friends Forever?

Warum nicht alle Freundschaften ewig halten und das okay ist

Sich von Ehepartnern scheiden zu lassen ist lange keine Außergewöhnlichkeit mehr. Aber Freundschaften halten ewig! Wirklich?

Freundschaften sind fürs Leben da …

Jeder hat seine BFFs, und diese besten Freunde fürs Leben sind meistens ein wichtiger Bezugspunkt im Leben der Menschen. Und das ist auch gut so. Wir brauchen langfristige soziale Kontakte, auf die wir uns verlassen können. Diese Freunde, die in jeder Lebenslage und noch so brenzligen Situation für uns da sind, braucht jeder von uns. Allerdings, wenn man sich ehrlich ist, Menschen verändern sich, und so können sich auch Freundschaften verändern. Wir machen Fehler, geraten in Konflikte, entwickeln uns weiter, haben neue Interessen. All das kann schon mal dafür sorgen, dass plötzlich auch beste Freundschaften nicht mehr so beständig erscheinen müssen.

… oder etwa doch nicht?

Wieso also sollen Freundschaften ewig währen? Längst haben wir uns damit abgefunden, dass Partnerschaften in die Brüche gehen. Aber auf die beste Freundin oder den besten Freund ist stets Verlass! Es ist in Wahrheit eine sehr romantische Vorstellung von einem Seelenverwandten. Nachdem wir uns damit abgefunden haben, dass Liebe nicht immer ewig hält und oftmals dramatisch zu Ende gehen kann, haben wir uns auf die schöne Vorstellung gestürzt, zumindest von unseren BFFs immer aufgefangen zu werden. Das Gute ist aber: Auch wenn manchmal Freundschaften vielleicht einschlafen und ins Leere verlaufen, so kommen (hoffentlich) meistens neue nach. Eben weil man sich im Leben weiterentwickelt oder in neue Umfelder begeben hat, verändern sich der Lebensalltag und auch die Bekanntschaften.

Was sind gute Freundschaften eigentlich?

Im Alter und mit zunehmender Erfahrung entwickeln wir auch immer mehr Gespür dafür, wer zu uns passt und auf wen wir uns wirklich verlassen können. Dabei ist es wichtig, dass Charaktereigenschaften harmonieren und ein ausgewogenes Verhältnis entsteht. Freundschaften sollten nie parasitär und einseitig funktionieren. Beide Seiten müssen einen Nutzen aus der Beziehung ziehen können, um darin aufleben zu können. Es gibt nichts Schöneres, als für eine beste Freundin oder einen besten Freund einfach nur da sein zu können, oder jemanden zu haben, der oder die für einen selbst genauso da ist. Dies kann aber nur funktionieren, wenn das Prinzip auf Gegenseitigkeit basiert.

Warum Freundschaften zu Ende gehen

Gute Freundschaften bedeuten also auch immer die Bereitschaft, Kompromisse zu machen und auf die Bedürfnisse der anderen einzugehen. Und das bedeutet oft viel Arbeit, wie in jeder anderen Beziehung auch. Dass es Ups und Downs gibt, ist klar. Aber wie man sie gemeinsam durchlebt, ist der Schlüssel zum Glück. Oft gehen gute Freundschaften schlicht und einfach wegen Nachlässigkeit zu Ende. Wir alle sind oft gestresst und viel unterwegs, da kann man schon mal auf jemanden für längere Zeit vergessen. In vielen Langzeit-Freundschaften macht das gar nichts aus und auch wenn man sich nur alle paar Monate Zeit nimmt, ist jedes Treffen, als würde man sich immer noch täglich sehen. Das macht eine wirklich gute Freundschaft aus – immer einen gemeinsamen Anschlusspunkt zu finden.

Freundschaften mit Ablaufdatum

Die meisten Beziehungen haben ein Ablaufdatum, das ist leider so. Wenn die Zeit gekommen ist, macht es auch keinen Sinn, an der Vergangenheit festzuhalten. Im schlimmsten Fall können sich einst gute Freundschaften nach vielen Jahren auch als fast schon toxische Beziehungen herausstellen. Wenn eine Seite ständig von der anderen zehrt, ist irgendwann das Leben draußen.

Auch wenn es schwer ist, aber selbst gute Freunde muss man gelegentlich gehen lassen. Langfristig gesehen ist es manchmal trotzdem für alle Beteiligten das Beste. Meistens ist die „Trennung“ jedoch sanft und leise. Man verliert sich einfach aus den Augen, schreibt sich nicht mehr so oft und irgendwann sieht man sich gar nicht mehr. Diesem Ende einer sehr guten Freundschaft kann man durchaus genauso nachtrauern wie einer Liebesbeziehung. Ebenso melancholisch und frustrierend kann der Verlust selbstverständlich sein. Aber es gibt immer noch andere super Menschen da draußen, die einen durchs Leben begleiten.

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