12. Juni 2018 von Claudia Rejlek

Kein Beauty-Contest mehr?

„Miss America“ streicht Bikini-Runde aus dem Programm

Bikini-Runde bei Miss America gestrichen und High Heels sind kein Muss mehr: Ist das ein Meilenstein des Feminismus oder lediglich Image-Aufwertung?

„Miss America“ ohne Bikini?

„Wir ziehen uns um: Raus aus den Bikinis und rein in eine neue Ära“, verkündete die „Miss America“-Organisation. Die amtierende Gewinnerin des Schönheitswettbewerbs Cara Mund teilte den Beitrag auf Twitter.

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„Miss America 2.0“ lautet die neue Strategie, die als Reaktion auf die #metoo-Debatte gelten soll. Letztes Jahr wurden anzügliche Mails bekannt, in denen sich der damalige Chef der „Miss America“-Organisation, Sam Haskell, abfällig und vulgär über Aussehen und Sexleben der Teilnehmerinnen geäußert hatte.

 

Kurze Zeit drauf, als die #metoo-Kampagne weltweite Bekanntheit und Unterstützung erlangte und nachdem Dutzende ehemalige Missen seinen Rücktritt gefordert hatten, wurde Haskell suspendiert und musste seinen Platz räumen.

Neue Kuratoriumsvorsitzende will alles anders machen

Unter der neuen Vorsitzenden Gretchen Carlson soll nun alles anders werden. Sie ist ehemalige FOX-Moderatorin und gewann 1989 die Miss-America-Wahl. Die Kuratoriumsvorsitzende will aus „Miss America“ einen Talentwettbewerb machen. Die Teilnehmerinnen sollen nicht auf ihr Äußeres reduziert und daran gemessen werden. Vielmehr zähle in Zukunft das, was die Miss-Anwärterinnen zu sagen haben. Der Contest soll eine Art „interaktive Sitzung“ zwischen den Frauen und der Jury sein, in der Erfolge und Ziele der Teilnehmerinnen im Mittelpunkt stehen sollen.

 

Gretchen Carlson erklärte: „Wir sind kein Schönheitswettbewerb mehr.“ Doch was soll ein Schönheitswettbewerb, der kein Schönheitswettbewerb mehr sein will, dann sein? Carlson lässt diese Frage unbeantwortet.

 

 

Zu den Neuerungen zählt auch, dass sich Frauen nicht mehr im Bikini zeigen müssen, es keine High-Heels-Pflicht mehr gibt und die Teilnehmerinnen sich die Abendgarderobe selbst aussuchen dürfen.

 

Ist das Selbstbestimmung? Wohl eher nicht. Denn die Tatsache, dass die Teilnehmerinnen ihre Abendkleidung selber aussuchen dürfen, bevor sie sich mit anderen Frauen vor einer Jury messen, wobei sehr wohl nach wie vor das Äußere im Mittelpunkt steht, ist definitiv kein Akt des Feminismus, sondern eher Aufpolieren eines in die Jahre gekommenen Images.

 

Stirnrunzeln bereitet einem auch die Tatsache, dass „Miss America 2.0“ künftig „empowering“ sein will und Frauen bestärken möchte. Klingt aber eher nach einer netten PR-Strategie, die den eigentlich Sinn von „Empowerment“ für wirtschaftliche Interessen missbraucht.

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