29. Januar 2017 von Janina Lebiszczak

Generation XYZ – so leben, lieben und leiden die Jungen

Die Generation X war cool, die Generation Y ein wenig orientierungslos. Jetzt scharrt die Generation Z in den Startlöchern.

Generation What?!

Sie war die Ikone der Generation X: Winona Ryder im nerdig-coolen Grunge-Look spielte sich mit „Reality Bites“ 1994 in die Herzen ihrer Fans. Kreativität, Ungeduld, Skepsis, Faulheit, wenig Durchsetzungsvermögen und viel Nörgeln, das waren Eigenschaften jener Generation, der Autor Douglas Coupland seinen Besteller „Generation X“ auf den Leib schrieb, also jenen, die zwischen 1965 und 1979 geboren sind. Viel Gutes sagte man ihnen nicht nach: Interesselos und schnoddrig seien sie gewesen, die Xer. Machten Jobs, die sie langweilen, kauften Dinge, die sie nicht brauchten und die sie nicht glücklich machten. Die Generation danach, also die zwischen 1980 und 1997 Geborenen, werden mit einem „Y“ bezeichnet – die sogenannten „Millennials“ oder „Digital Natives“ sind gänzlich anders gepolt.

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Die Generation Y ist chronisch unzufrieden

Ihre Vorbilder sind keine Rockstars, sondern Erfinder und Visionäre wie Elon Musk oder Marc Zuckerberg. Ihre Welt ist geprägt von Gobalisierung und digitaler Vernetzung. Und sie wollen von dieser Welt auch etwas sehen. Ob in der Ausbildung, im Studium, im Beruf oder im Urlaub. Das Private ist ihnen oft wichtiger als der Job. Denn die 20- bis 30-Jährigen der Y-Generation arbeiten, um zu leben, um eine gute Zeit mit ihren Freunden und später auch ihren Kindern zu haben. Nur irgendwie klappt das alles nicht so richtig: Die Yler, so eine große europaweite Studie von 2016, sind chronisch unzufrieden. Weil ihre Eltern ihnen eingeimpft haben, etwas ganz Besonders zu sein und alles erreichen zu könne, was sie wollen. Ein Blödsinn, natürlich. Und auch in Sachen Sex, Liebe und Zärtlichkeit stimmt der Ist-Zustand nicht mit dem Soll-Zustand überein. Obwohl die Generation der Jahrtausendwende Zugang zu zahlreichen Dating-Apps und -Webseiten hat, obwohl Sex freier denn je ist, hat sie weniger Sex als vergleichbare Altersgruppen früher.

 

 

 

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Und was erwartet die Generation Z?

Wir haben uns die nächste Generation mal näher angesehen, versehen mit dem Kürzel Z. Jene, die nach etwa 1995 auf die Welt gekommen sind – die Ersten also, die komplett in einer digitalen Welt aufgewachsen sind. Der deutsche Jugendforscher Klaus Hurrelmann prognostiziert Folgendes: „Wir bekommen eine hochsensible junge Generation, die alles blitzschnell aufnimmt und erfasst und enorm multitaskingfähig ist – dann aber auch nicht mehr so konzentriert ist, sich schnell ablenken lässt und ein kurzes Durchhaltevermögen besitzt.“ Und weiters: „Ihr Privatleben ist ihnen noch wichtiger, noch bewusster und abgegrenzter als der Vorgängergeneration. Das hat nichts mit Faulheit zu tun, sondern damit, dass Arbeit im digitalen Zeitalter überall und jederzeit möglich ist. Wenn man nicht aufpasst, besteht das Leben nur noch aus Arbeit.“ Trotzdem gibt es auch schöne Prognosen: Familie und Freunde werden wieder wichtiger, mehr Kinder werden in die Welt gesetzt, weniger Scheidungen sollen passieren. Und: Durch das große Streben der Generation Z nach einem gesunden Leben und mehr Nachhaltigkeit wird erwartet, dass die Kosten für Krankenversorgung und psychologische Beratungsstellen reduziert werden. Nun denn, wir sind gespannt!

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