Porno-Konsum Sex oder Tränen Versöhnung
13. Oktober 2016 von Janina Lebiszczak

Achtung vor der Porno-Falle

Bist du bereits neu verdrahtet? Immerhin soll häufiger Porno-Konsum Desensibilisierung und eigenartige Reaktionen in unserem Gehirn hervorrufen.

Es beginnt schleichend. Einerseits stumpft man ein wenig ab – sprich: Man braucht immer „härtere“ Reize –, andererseits reagiert das Gehirn auf die abgespeicherten Impulse superflott. Gewisse Posen oder pornotypische Kleidungstücke erwecken einen (auch ungewollten) Lustimpuls. Im Kopf, im Schritt – nur das Herz bleibt kalt.

Menschen, die häufig Pornos ansehen, vor allem im Netz, wo kurze Clips jederzeit und gratis zur Verfügung stehen, verändern sich. Vor Jahren warnte die Wissenschaft davor, dass dieser Konsum abhängig machen kann. Doch richtige Pornosucht ist immer noch selten. Veränderungen im Verhalten bei hoher Frequenz sind jedoch mittlerweile bewiesen. Keine Sorge, wir spielen jetzt nicht den Richter – außerdem können solche erotischen Reize das Liebesleben ja auch sehr positiv beeinflussen. Trotzdem: Erst das Verständnis dafür, was Pornografie im Hirn bewirkt, erlaubt es uns Menschen, bessere Entscheidungen zu treffen – anstatt in Selbstzweifeln zu köcheln.

Frauen konsumieren anders

„Pornografie ist nicht mehr nur eine Angelegenheit von Randgruppen, sondern ein Massenphänomen, das unsere Gesellschaft beeinflusst“, schreiben die Forscher in JAMA Psychiatry, dem Archiv über mentale Irrungen. Gut durchuntersucht ist mittlerweile, wie sich häufiger Konsum auf Männer auswirkt. Klar. Dazu nur so viel: Nicht allzu toll. Was ist aber mit den vielen Frauen, die gerne auf youporn & Co surfen?

Porno-Konsum

sex

Jede dritte Frau sieht sich mindestens einmal pro Woche Pornos an, sagt eine britische Untersuchung. Manche zur Entspannung, manche, um sich neue Ideen zu holen – einige auch, weil sie schlicht und ergreifend partnerlos und nicht auf der Suche sind. In Österreich gab es dazu eine kleine, aber interessante Umfrage. Das Ergebnis: Jene Damen, die Online-Pornos konsumierten, zeigten beim Anblick pornografischer Bilder eine gesteigerte sexuelle Erregung im Vergleich zu den pornofreien Frauen. Sprich: Genauso wie die Männer springen wir darauf an, was wir regelmäßig sehen.

Außerdem: Bei Tests zeigte sich, dass junge Frauen, die etwas mehr Pornos konsumiert hatten, keinerlei sexistische Haltungen im Berufs-, Alltags,- und Beziehungsleben aufwiesen – männliche Probanden hingegen hatten tendenziell eine eher negative Haltung gegenüber Frauen – quasi einen „lack of respect“. Und das ist definitiv nicht, was wir brauchen können.

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