Lust Selbstbefriedigung Selbstliebe
11. August 2016 von Janina Lebiszczak

Do it yourself – warum Selbstliebe kein Tabu sein darf

Dass Frauen Hand an sich legen, ist keine Seltenheit. Trotzdem lastet immer noch ein Tabu auf der autarken Lust. Dabei macht sie nicht nur Spaß, sondern ist auch sehr gesund.

Selbstbefriedigung ist ein hässliches Wort für eine schöne Sache. Oder Masturbation – noch schlimmer. Onanie? In welchem Jahrhundert leben wir? Eines jedoch ist auffallend: Es gibt unzählige Begriffe für männliche, aber so gut wie keine für weibliche Selbstbefriedigung. Kerle haben die Auswahl, was das angeht. Und Frauen?

Warum diese Kluft zwischen dem, was Männer dürfen, und dem, was Frauen dürfen? Und: Warum dieses Tabu? Immerhin plaudert man heutzutage doch ganz offen über sexuelle Vorlieben, aber der Wunsch nach einem Dreier etwa scheint uns leichter über die Lippen zu kommen. Das 19. Jahrhundert sitzt anscheinend noch tief in unseren Knochen – damals galt Selbstliebe als Sünde, der Blindheit, Knochenschwäche, Gehirnerweichung und Tuberkulose folgen sollen. Der Akne-Mythos hielt sich sogar beharrlich bis in die 1980er Jahre.

Wie bitte: Klittern?

Dabei scheint der Wunsch nach einem Solo-Ausritt doch völlig natürlich zu sein. Tiere tun es – nicht nur, um ihre Fruchtbarkeit stabil zu halten, sondern auch zum Vergnügen. Frauen tun es, laut einer Studie sogar über sechzig Prozent aller Österreicherinnen zwischen 20 und 45. Im Bett, am Sofa, unter der Dusche, manche sogar heimlich am Klo während der Arbeit. Nur – was eigentlich?

Selbstbefriedigung

Frau

Schwedische Feministinnen wollten das unlängst ändern: Die Organisation für sexuelle Erziehung war nämlich der Meinung, dass der Frau eine eigene Begrifflichkeit für Onanie zustehe. Noch ist man sich nicht ganz einig, aber „Klittra“, „Pulla“ und „Selfa“ sind gut im Rennen. Leider gingen die Damen nicht näher darauf ein, welcher Begriff dann den Akt an sich beschreiben soll: Pullen wir uns dann? Oder klittern wir?

Glücklich mit sich selbst

Doch egal, wie man es nun nennt. Selbstliebe hat viele schöne und wichtige Seiten. Selbstliebe ist – wie Sport oder eine Massage – eine effiziente Methode, sich emotional wie auch physisch zu entspannen. Sie senkt den Blutdruck und hilft bei Einschlafstörungen. Sie setzt Endorphine frei und bringt uns unserem Körper näher. Sie hilft gegen Regelbeschwerden und allgemeinen Blues. Schon klar, ein Vibrator schickt keine Karte zum Valentinstag. Aber auf einer Party for one bist du sicherlich der glücklichste Gast.

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