5. Juli 2016 von Janina Lebiszczak

Bussi, Baby: Was ein Kuss alles kann!

Am 6. Juli feiern wir den internationalen Tag des Kusses! Warum wir uns küssen, wann ein Kuss gefährlich werden kann und warum wir einfach viel mehr schmusen sollten, erfahrt ihr hier.

Schmal oder voll? Dass das Volumen der Lippen etwas über die Qualität der Küsse aussagt, darf bezweifelt werden. Allerdings mögen Männer es lieber prall, laut einer Umfrage eines Männermagazins sagen vier von fünf Männern, dass ihnen ein voller Mund bei Frauen wichtig ist. Immerhin ist ja ein Kuss so etwas wie Sex im Gesicht – und gut durchblutete Schamlippen bedeuten, dass die Frau ausreichend erregt und vital ist. Vielleicht wird deshalb ja auch so viel Hyaluronsäure in die Münder von verbesserungswütigen Frauen gespritzt.

 

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Nicht alle Kulturen küssen sich. Aber – Entwarnung: In Europa sind die Küsser Gott sei Dank klar in der Mehrheit. In sieben von zehn beobachteten Kulturen knutschen die Menschen. Für besonders begnadet halten sich laut einer europaweiten Umfrage einer Partnerbörse die Franzosen, dicht gefolgt von den Italienern und Spaniern. Was macht den perfekten Kuss aus? Hier wird seltene Einigkeit demonstriert, denn fast allen Nationen ist bei einem Kuss wichtig, dass er zärtlich und gleichzeitig leidenschaftlich ist.

Ein guter Kuss macht high

Achtung, Küssen kann auch tödlich sein! In Quebec erlag Myriam Ducre-Lemay 2012 einem allergischen Schock. Sie küsste ihren Freund, doch der hatte zuvor ein Erdnussbutterbrot verspeist. Wer also eine schwere Allergie hat, sollte das seinen Partner wissen lassen und immer eine Notfallspritze bei sich tragen.

Küssen macht high. Die Hormone Dopamin und Adrenalin werden freigesetzt, die die gleichen Gehirnareale beeinflussen wie die Droge Kokain und beim Fremdgehen genauso eine Rolle spielen wie beim Extremsport. Küsst man stets den gleichen Menschen, lässt die Produktion nach, dafür wird allerdings Oxytocin ausgeschüttet, welches auch „Treue-Hormon“ genannt wird.

 

Die drei Theorien des Kusses hat Rafael Wlodarski, Psychologe  an der University of Oxford, untersucht. Die erste ist, dass Küssen der Beurteilung potenzieller Partner dient. Man erküsst sich quasi Informationen bezüglich der genetischen Qualität und regt dabei auch seine Gesundheit an: Die dabei freigesetzten Neuropeptide stärken die Abwehr. Die zweite Theorie besagt, dass der einzige Grund, warum wir küssen, ausreichende Erregung vor dem Sex ist. Die dritte Theorie: Küssen hat vor allem mit menschlicher Bindung und in weiterer Folge mit Familiengründung zu tun und ist eine Art, sich der anderen Person nahe zu fühlen. Unsere ganz persönliche Theorie: Wir küssen, weil es Spaß macht.

Küsse sind Balsam für die Beziehung. Paare, die sich immer wieder ihre Zuneigung bekunden, beispielsweise durch Küssen, sind in der Regel zufriedener. Aber keine Sorge, Langzeitliebende! Es geht da eher um regelmäßige und respektvolle Aufmerksamkeit als um wildes Geknutsche, das stets im Bett endet. Hier besteht noch jede Menge Bedarf an Forschung und Langzeitstudien. Faszinierend ist nur, dass die Häufigkeit, mit der sich Paare küssen, in direktem Zusammenhang mit der Zufriedenheit mit der eigenen Beziehung steht. Es scheint also beim Küssen etwas Zusätzliches zu geben, eine besondere Nähe, die sehr viel intimer ist als beim Sex.

 

 

 

 

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