7. April 2021 von Stephanie Rugel

Online-Fitness für Mamas

Super Mom Workout im Test

Wenn man ein Kind hat oder mehrere und dazu einen Job oder mehrere, hat man schon viel. Was man nicht hat, ist Zeit. Das führt dazu, dass auch erklärte Fitness-Freundinnen und Sportskanonen ihr Workout in Richtung Kinder schleppen, ins (Heim-)Büro hetzen, fangen spielen und zwischendurch mal schnell staubsaugen verlagern. Ist jedenfalls bei mir so. Leider.

Aller Anfang ist schwer

Also freue ich mich auf Super Mom, ein von Diplom-Fitnesstrainerin Karin Kapatais entwickeltes Fitnessprogramm speziell für Mütter, das seit März auch Online-Workouts anhand von Trainingsvideos anbietet und somit zeitlich maximale Flexibilität verspricht. Klingt erstmal super.

Ich klicke mich also rein – bin dann aber auch ganz schnell wieder draußen, als ich sehe, dass eine Trainingseinheit 45 Minuten dauert. Eine Dreiviertelstunde, die ich jetzt gerade nicht habe, weil ich arbeiten muss, später nicht habe, weil dann die Kids auf mir herumturnen, und am Abend, wenn ich völlig k.o. in den Seilen hänge, wird das auch nichts mehr. Super müde Mom statt Super Mom.

Kurz überlege ich, die Einheit in kleinere Zeit-Portiönchen zu splitten – mal sieben Minuten Lunges zwischen zwei Zoom-Meetings, mal ein bisschen Bizeps builden, bis das Nudelwasser kocht? Macht keinen Sinn, schließlich hat sich Karin Kapatais etwas bei ihren Trainings gedacht – nach der Aufwärmrunde kommen Kraftübungen, anschließend das Workout und schließlich der Cool-down.

Nach meiner ersten Niederlage, die noch nicht mal eine trainingsbedingte war, dauert es also eine ganze Weile, bis ich es schaffe, eine der drei wöchentlichen Trainingseinheiten tatsächlich zu absolvieren.

Workout, ich komme!

Dass das jemandem Spaß macht, der in Prä-Corona- und Prä-Kids-Zeiten fast täglich ins Fitnessstudio geradelt ist – klar! Besonders angenehm ist die sympathische Art der Fitnesstrainerin, die jede Übung sorgfältig erklärt, dabei aber nie von oben herab spricht. Vielen wird sicher auch gefallen, dass sie bei Super Mom nicht von einer dieser fast surrealen Sixpack-Muttis in Hotpants unterrichtet werden, sondern eine zwar fitte, aber ganz normale Frau mit Rundungen und Schenkeln ihre Übungen erst ausführlich erklärt – und dann jede einzelne davon mitmacht. Dabei stellt sie auch jeweils alternative Ausführungen für jedes Fitnesslevel vor. Als Equipment braucht Frau (die übrigens nicht unbedingt Mama sein muss) lediglich eine Matte. Der Rest findet sich in jeder Wohnung und wird einfach zum temporären Sportgerät umfunktioniert.

Bei Fragen steht Karin Kapatais persönlich per Mail zur Verfügung, außerdem gibt es eine private Facebook-Gruppe nur für Mitglieder, auf der sich die Heim-Sportlerinnen gegenseitig motivieren und austauschen sollen. Das ist zwar nicht so meins, und offensichtlich konzentrieren sich auch die meisten aus dem aktuell 90-köpfigen Online-Team derzeit lieber auf ihr Training, doch man bekommt hier auch Infos zu weiteren Angeboten der Fitnessfachfrau.

Immer donnerstags um 6 Uhr absolviert sie zum Beispiel ein Frühaufsteher-Programm live auf Instagram. Das dauert nur 30 Minuten und ist für alle, „die nicht so viel Zeit zum Trainieren“ haben. Also eigentlich genau richtig für mich, hätte ich um diese Zeit nicht schon zwei Mini-Monster mit Frühstückshunger zu bändigen.

Fazit

Super Mom Online ist ein abwechslungsreiches Frauen-Trainingsprogramm mit effizienten Übungen für alle Fitnesslevels. Zusätzliche Pluspunkte sammelt Super Mom Online mit seiner sympathischen Trainerin und dem geringen Aufwand, was das nötige Equipment angeht. Für diejenigen, die es zeitlich einrichten können, sind die 39 bzw. 49 Euro, die das Abonnement monatlich kostet, sicher eine gute Investition. Ich persönlich würde mir aber wünschen, dass die Workouts auch in zeitlich kleineren Einheiten angeboten würden. Täglich eine knackige Sport-Viertelstunde anstatt dreimal wöchentlich 45 Minuten Fitness würde besser in meine aktuelle Lebenssituation passen und mir bei Motivation und Trainings-Kontinuität helfen.

Infos

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