31. März 2020 von Stephanie Rugel

How to Home Office mit (Klein-)Kindern

Home Office: Zwischen Konferenz und Kinderzimmer

Im Home Office arbeiten, während Kind 1 sich die Haare in der Toilette wäscht und Kind 2 den Küchenschrank ausräumt. Was sonst für heitere Anekdoten beim nächsten Familienfest sorgen würde, erleben momentan viele – und finden es nicht mehr ganz so lustig.

Zahlreiche gut gemeinte Ratschläge wollen einem derzeit die lange Zeit in den eigenen vier Wänden versüßen. Mal wieder ein Buch lesen, den Kleiderkasten ausmisten, eine neue Sprache lernen – alles tolle Dinge, für die sonst so wenig Zeit bleibt, und jetzt ist die ja im Überfluss vorhanden. Theoretisch. Praktisch sieht die Sache aber ganz anders aus. Zumindest für Eltern im Home Office mit kleinen Kindern.

Während die einen versuchen, dem Nachwuchs die Unterrichtsmaterialien für zuhause schmackhaft zu machen, stehen andere vor der Herausforderung, Kindergartenkinder zumindest für die Dauer einer Videokonferenz auf einen Meter Abstand zu halten. Sollte dies zwischendurch gelingen, ist die tatsächliche Erwerbsarbeit trotzdem noch längst nicht erledigt, ganz zu schweigen von all den Hausarbeiten, die sonst so wohlorganisiert und -delegiert sind.

Ansprüche herunterschrauben

Was also tun, wenn man vor der vielleicht größten Herausforderung steht, die einem der Alltag bisher so eingebrockt hat? Am allerwichtigsten, um weder Nerven noch Job oder Partner zu verlieren, ist dabei: Ansprüche herunterschrauben! Und zwar zunächst diejenigen an sich selbst. Von heute auf morgen zu akzeptieren, dass man sich den beruflichen High Performer für eine ungewisse Zeit abschminken kann, ist eine ziemliche Challenge. Aber anders wird man diese Ausnahmesituation kaum meistern. Eine Ausnahme ist die aktuelle Situation nämlich auch für die Kleinen und Kleinsten, die gar nicht verstehen können, warum Mama und Papa gerade vor diesem langweiligen Kasten sitzen, anstatt mit ihnen zu spielen. Da heißt es Verständnis zeigen und flexibel sein. Muss die Tabelle, der Text, das Konzept genau jetzt bearbeitet werden oder geht das vielleicht entspannter, nachdem man den Minis eine Geschichte vorgelesen hat? Ein Vorteil im Home Office ist ja, dass sich die Zeit meist doch flexibler einteilen lässt als im Büro.

Ruhe bewahren

Für niemanden ist die Situation momentan einfach. Doch womöglich ist genau das die positive Seite der Krise. Da viele Arbeitgeber und -nehmer mit denselben Problemen konfrontiert sind, werden Erwartungen realistischer und das Verständnis füreinander wächst. Sich im eigenen häuslichen Chaos ab und zu vor Augen zu führen, dass es bei sehr vielen anderen Familien genauso zugeht, hilft enorm. Wir üben zwar Social Distancing, sind aber alles andere als alleine!

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