Menstruationstasse
27. Juni 2018 von Claudia Rejlek

Periode

Menstruationstasse – einen Becher Blut, bitte!

So ganz trauen die meisten Frauen ihnen noch nicht: den Menstruationstassen. Wir haben die Alternative zu Tampon und Binde genauer unter die Lupe genommen.

Die vielen Namen der Menstruationstasse

Menstruationscup, Menstruationsbecher, Menstruationskappe, Menstruationstasse, Ladycup, Mondtasse, Mooncup: Es gibt zahlreiche Bezeichnungen für das flexible Gefäß, das schemenhaft einer niedlichen Rüsselmaus ähnelt. Moment, ihr wisst nicht genau, wie eine Rüsselmaus aussieht? Dann helfen wir euch mit diesem GIF einer gähnenden Rüsselmaus auf die Sprünge!

 

 

Aber es geht hier nicht um diese zugegeben wahnsinnig süße Maus, sondern um die Menstruationstasse.

 

Was das genau ist? Mit diesem Becher, der aus Silikon, Latex oder medizinischem Kunststoff besteht, fängt man das Menstruationsblut auf. Der Becher ist also eine Alternative zu Binde, Tampon oder der freien Menstruation. Am Ende der biegsamen Tasse befindet sich entweder ein kleiner Ring, eine Kugel oder ein Stiel, mit dessen Hilfe sich der Cup ganz leicht entfernen lässt. Während der Monatsblutung wird der Becher in die Scheide eingeführt und dort für mehrere Stunden belassen.

Wie funktioniert die Menstruationstasse genau?

Die Menstruationstasse ist sehr flexibel, in verschiedenen Größe erhältlich und passt sich hervorragend dem Körperinneren an, sodass das Blut auch sicher aufgefangen wird. Der Name Menstruationstasse mag zwar so klingen, als handle es sich um ein steifes Material, das unangenehm zu tragen sei. In Wahrheit ist der Becher aber weich und biegsam und nicht recht viel größer als ein Tampon (im zusammengeklappten Zustand). Das Einführen bedarf etwas Übung, hat man den Dreh aber raus, geht auch das ähnlich schnell wie bei einem Tampon. Hierzu faltet man die Menstruationskappe und führt sie in die Scheide ein. Im Inneren geht der flexible Becher wieder in seine Ursprungsform zurück und legt sich eng an die Scheideninnenwand. Es entsteht automatisch ein Unterdruck. Sitzt die Tasse nicht richtig, lässt sie sich mithilfe des Stiels am Ende durch Drehen und Ziehen nachjustieren. Sobald sie richtig sitzt, sollte sie nicht zu spüren sein.

 

Zum Entleeren der Tasse muss der Unterdruck gelöst werden. Dazu wird sie am unteren Ende einfach leicht zusammengedrückt und vorsichtig herausgezogen. Das macht man am besten auf der Toilette, dann kann man anschließend das Blut entleeren. Die Tasse vor dem erneuten Einsetzen mit Wasser abspülen. Nach Ende der Regelblutung sollte der Becher ein paar Minuten ausgekocht werden. Die Menstruationstasse kann im Übrigen ca. drei Mal so viel Blut auffangen wie ein normaler Tampon. Je nach Stärke der Regel muss sie ca. zwei bis vier Mal pro Tag entleert werden. Auch bei schwacher Blutung sollte die Tasse aus hygienischen Gründen nicht länger als zwölf Stunden getragen werden.

 

Im Video-Tutorial wird nochmal genau erklärt, wie man die Menstruationstasse richtig einführt und entfernt:

 

Pro und Kontra im Überblick

Vorteile:

  • Lange haltbar (bis zu 10 Jahre verwendbar bei sorgfältiger Pflege)
  • Kein Abfall, umweltschonend
  • Auf Dauer viel günstiger als Tampons und Binden
  • Schonend zur Scheidenflora

 

Nachteile:

  • Einsetzen bedarf Übung
  • Unpraktisch unterwegs (man ist auf Toilette und Wasser zum Spülen angewiesen)
  • Beim Entfernen kann Blut danebengehen (falls die Tasse bereits stark gefüllt ist)

 

Hier kannst du die Menstruationstasse bestellen!

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