26. August 2022 von maxima Redaktion

Influencer:innen-Talk

„Geil und aufregend, aber viel harte Arbeit“

Eine der bekanntesten und erfolgreichsten österreichischen Influencer:innen, Businesslady, Moderatorin und Designerin: Karin Teigl alias Constantly K gibt uns Einblicke in ihren vielfältigen Arbeitsalltag und verrät ihre Pläne für die Zukunft.

1. Wie beschreibst du den Job der Digital-Influencerin?

Aufregend und unfassbar umfangreich. Kein Tag ist derselbe – es passiert immer etwas anderes. Das macht den Job so vielseitig – ist aber gleichzeitig auch der härteste Job, den ich je gemacht habe. Ich bin gefühlt immer online, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Es ist fast so ein bissi wie Zuckerbrot und Peitsche. Einerseits geil und aufregend, anderseits sehr viel harte Arbeit.

2. Wie viel Zeit in der Woche investierst du in deinen Account und woher nimmst du die Inspiration und Ideen für deine Posts?

Am Handy bin ich ca. 8 Stunden täglich. Meine Tage haben auf jeden Fall 12 bis 14 Stunden, oft auch mehr, bis ich wirklich mein Handy weglege. Die Inspo nehme ich aus verschiedenen Quellen: zum Beispiel Magazine – ich liebe Print schon noch sehr, denn es ist haptisch und man kann sich „berieseln“ lassen. Dafür muss ich mir aber die Zeit nehmen, um mich hinzusetzen und ein Magazin zu lesen. Oft sind Instagram und TikTok die schnelleren Quellen. Pinterest ist für mich auch eine super Plattform, auf der ich mich inspirieren lasse. Viel ist bei mir aber einfach eine Gefühlssache, und es ist gar nicht so, dass ich viele Inspo-Quellen habe. Oft inspirieren mich auch einfach die Natur oder andere Leute – oder auch ich mich selbst. Ich verlasse mich gerne auf mein Gefühl.

3. Influencer:innen sind ja auch Vorbilder – vor allem für die jüngere Generation. Wie gehst du mit dieser Verantwortung um?

Ja, wir sind Vorbilder, und das ist wirklich etwas, was man für sich im positiven Sinne nutzen kann. Das heißt für mich, mit gutem Beispiel vorangehen und kommunizieren, dass das Leben nicht nur aus Urlaub und schönen Bildern besteht, sondern so viel mehr ist. Von nichts kommt nichts – das heißt darauf hinweisen, dass man auch was dafür tun muss, wenn man längerfristig erfolgreich sein will. Das ist für mich ein wichtiger Wert und eine Key Message, die ich gerne kommuniziere. Und zusätzlich ganz wichtig: Dass man auch was wert ist ohne Statussymbol, also: Du bist gut genug, genau so, wie du bist. Und noch ein Tipp für allem für Jüngere: Man hat es selbst in der Hand, welchen Accounts man auf Social Media folgt. Sprich: Personen, die einen runterziehen und einem nicht guttun, muss man nicht folgen. Einfach selektiv sein, genauso wie im echten Leben ja auch. Da umgibt man sich ja auch nicht mit Personen, die einem nicht guttun.

4. Was sind die positiven und was die negativen Seiten am Influencer:innen-Job?

Die positiven Seiten kommen oft viel zu kurz, weil immer nur hervorgehoben wird, dass nicht alles echt ist, dass Ideale transportiert werden, die nicht stimmen, oder dass alle Bilder retuschiert sind. Dabei überwiegt das Positive: Man kann so viel Gutes tun mit einer Plattform wie Instagram. Charity ist das, was mich am meisten glücklich macht und erfüllt. Ich bin unendlich dankbar, dass ich das machen darf. Wo ist das sonst möglich, dass man zum Beispiel innerhalb von ein paar Tagen über eine halbe Million Euro sammelt für Betroffene des Ukraine-Kriegs? Oder dass die Message der Bewegung Black Lives Matter so schnell verbreitet werden kann? Oder auch das Thema LGBTQ: Hier kann man im Hier und Jetzt so schnell wie möglich Aufklärungsarbeit leisten. Das finde ich einfach sehr spannend und wichtig. Oder: Mit unseren Charity-Boxen sammeln wir innerhalb von einer halben Stunde 30.000 Euro. Da steckt zwar sehr viel Arbeit dahinter, aber das Gute tun überwiegt einfach. Dafür liebe ich Instagram. Denn man sieht oft nur das Schlechte und vergisst, dass man sehr viel Positives mit der Plattform bewirken kann, wenn man es richtig betreibt und konsumiert.

5. Was war dein größter Erfolg bis jetzt? Worauf bist du am meisten stolz?

Es hat sehr viele Milestones in meiner Laufbahn gegeben. Mit Sicherheit aber die POS-Kampagne mit Intimissimi, wo ich in allen Stores in Österreich auf Plakaten im Schaufenster zu sehen war. Und natürlich auch das Interview für „Frühstück bei mir“ auf Ö3 – das war eine Riesen-Ehre für mich. Diese beiden Milestones sind mir unglaublich im Gedächtnis geblieben und dafür bin ich unendlich dankbar. Und auch meine Charity-Boxen, für die ich mir heuer das Ziel gesetzt habe, 100.000 Euro damit zu sammeln – das wäre mein nächster Milestone, auf den ich extrem stolz wäre. Aber auch die 60.000 Euro letztes Jahr waren schon toll. Aber ich bin eine Person, die sich immer höhere Ziele setzt und noch mehr erreichen will. Danke auch an meine großartige Community, die hinter mir steht, ohne die das alles nicht möglich wäre.

6. Welche Pläne oder Ziele hast du für die Zukunft?

Definitiv: Constantly K bleibt nicht stehen, sondern entwickelt sich weiter – auf Instagram und TikTok. Ein weiteres Ziel ist, dass sich die Agentur, die wir letztes Jahr gegründet haben, etabliert und weiterwächst. Und dass wir weiterhin ein so großartiges Team bleiben, wie wir es jetzt sind. Und ganz wichtig neben meinem Modelabel und der Agentur ist mir der Charity-Aspekt. Am liebsten hätte ich eine eigene Fernsehsendung wie zum Beispiel Ellen DeGeneres, in der ich Leute einfach glücklich machen kann. Nur Charity zu machen wäre meine Idealvorstellung.

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