Versöhnung
30. September 2016 von Janina Lebiszczak

Streiten und versöhnen – aber richtig!

Für manche Paare ist ein handfester Streit etwas Herrliches. Klärendes. Fast Erotisches. Andere leiden lange unter jedem bösen Wort. Versuchen wir es doch mit einer schönen Versöhnung!

Eine Beziehung kann man mit einem Boxkampf vergleichen, wenn der Haussegen schief hängt. Zwei Gegner, ein Kampf über etliche Runden, manchmal brutal und aggressiv, manchmal strategisch. Wichtig ist aber nur, wie man die Wunden versorgt, wenn der Kampf mal vorbei ist. Besonders schmerzvoll wird es, wenn sich über lange Zeit Probleme aufgestaut haben, die dann in einem Streit explodieren. Oft kommt in der Folge so manche Verletztheit aus der Vergangenheit zur Sprache, selbst wenn diese eigentlich als geklärt galt. Solche Auseinandersetzungen hinterlassen leider oft nachhaltige seelische Spuren, die nicht so leicht aus der Welt zu räumen sind. Denn: In einer Beziehung kann durch andauernde Konfliktsituationen auch die Liebe verlorengehen. Was also tun, wenn es kracht? Wer macht nach einem Streit den ersten Schritt?

Schlaf gut, streit gut!

Wichtig ist vor allem eines: Je entspannter, desto besser! Die Psychologinnen Angela Hicks und Lisa Diamond von der University of Utah ließen 39 zusammenlebende Pärchen drei Wochen lang jeden Tag Protokoll darüber führen, ob sie sich am Abend gestritten hatten und wie gut sie die Nacht danach geschlafen hatten. Surprise, Surprise: Schlecht! Schlafmangel wiederum führt zu weniger Anerkennung der Leistung des Partners und zu weniger Dankbarkeit. Wer müde ist, ist demnach weniger aufmerksam und mehr auf sich selbst fokussiert. Die Energie, auf den Partner einzugehen, fehlt. Und das ist bei einem Streit fatal.

Versöhnen

Streit

Was hilft noch?

  • Häufig ist der größte Bremsklotz auf dem Weg zur Konfliktlösung falscher Stolz. Denn: Nur weil man einlenkt, bedeutet das nicht, dass man im Unrecht ist.
  • Du streitest niemals aus dem Grund, aus dem du denkst. Blicke hinter deine eigenen Kulissen. Vielleicht fühlst du dich nicht geschätzt, vielleicht sogar benutzt – und der Streit bringt alle diese Gefühle ans Tageslicht.
  • Wenn du einen Weg finden kannst, zu deinem Anteil an dem Streit zu stehen, ohne gleich dir oder dem Partner Schuld zuzuweisen, könnte sich ein völlig neuer Dialog entfalten.
  • Es eine Gratwanderung, Sex und Konfliktlösung miteinander zu vermischen. So wird die schönste Nebensache der Welt emotional schnell mit etwas sehr Unangenehmem vernetzt. Sex wird zum Instrument.
  • Wenn schon Versöhnung, dann bitte mit Herz: Verständnis ohne Empathie, ohne Einfühlung ist rein theoretisch und absolut wirkungslos.

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