besseren Sex Es gibt nur einen wichtigen Sextipp: Lerne deinen Körper besser zu spüren!
28. Oktober 2016 von Mareike Steger

Der ultimative Sextipp

Ihr wollt besseren Sex? Dann legt die Sextoys beiseite und vergesst alles, was ihr über Sex an ungewöhnlichen Orten oder mit mehr als nur einem Partner gelesen habt. Es gibt nur einen Sextipp, den ihr kennen müsst.

Warum es nur einen Sextipp braucht

Beim Blick auf unsere Eltern und Großeltern schütteln wir oft die Köpfe: Wie kann man bloß ein Leben lang nur eine Person als (Sex-)Partner haben? Für uns Jüngere kaum vorstellbar. Wir kennen mehr als nur einen Sextipp und haben einiges mehr an Beziehungserfahrung. Und das ist auch gut so.

Aber ist beziehungserfahrener auch gleich sexerfahrener? Eher nicht, meint Expertin Katharina Hinsch, Psychologin, Systemische Psychotherapeutin und Klinische Sexologin.

Denn viele Stellungen oder Praktiken zu kennen heiße noch gar nichts: „In anderen Kulturen wie China und Indien ist ein gutes Körpergefühl Voraussetzung dafür, sexuell gut miteinander umgehen zu können.“ Und dieses Körpergefühl – sich selbst wahrnehmen zu können, aber auch den Partner – sei spätestens dann wichtig, wenn die Lust bei Paaren eines Tages abnimmt und man nach dem ultimativen Sextipp für sich sucht.

besseren Sex Tiefere Befriedigung verspricht der Sextipp der besseren Körpersensibilität.

In unserer Kultur empfiehlt man dann, Sextoys zu probieren oder neue Techniken, Sex an ungewöhnlichen Orten oder mit anderen Partnern“, sagt Expertin Hinsch. „Diese ‚abenteuerliche Sexualität‘ ist jedoch begrenzt. Denn nach dieser Logik müsste man immer wieder etwas Neues finden, damit der Spaß gleich bleibt. Mit der Folge, dass dieselbe Sache, etwa Fesseln, immer härter werden müsste. Und das ist ja eher ausgeschlossen.“

Dabei ließe sich die Begierde ganz ohne Thrill dauerhaft hoch halten – und der Sex verbessern. „Wer durch Bewegungen und Übungen lernt, sich selbst besser zu spüren und feiner wahrzunehmen, hat auch mehr Lust“, ist die Expertin überzeugt. „Weil der Körper dann von sich aus danach ruft, er wieder die schönen Berührungen und Gefühle haben will.“ Auf dieses sinnliche Begehren stellt sich ein sexuell aktiverer Körper ein, und das ist dann ganz anders als der „Autopilot-Sex“, der einen bloß so überkommt (oder eben nicht).

Plus: Der Reichtum der „inneren Variationen“ ist viel größer, als man durch neue Partner oder Toys je erreichen kann. Wer all die Muskelgruppen und Rezeptoren, die am Sex beteiligt sind, kennt und bewusst regulieren kann, legt sich ein ganz anderes Sex-Repertoire zu. Und kann beliebig ausdehnen, wie lange es zum Orgasmus dauert.

Der Weg dorthin? Funktioniert etwa über Achtsamkeitsübungen oder auch Tantra – wo es um Begegnung, Atem, genaues Spüren geht. Tipp: Frauen sollten ihr Becken beim Sitzen, Stehen, aber vor allem beim Gehen und Laufen ganz bewusst wahrnehmen. „Ein im Alltag lebendiges Becken kann beim Sex viel besser spüren.“ Und auch wenn es abturnend klingt: Wichtig ist es, das Bewusstsein hineinzulegen in das, was man mit dem Körper tut.

„Zunächst geht zwar die Erregung hinunter, aber nur für eine Übergangszeit. Es ist für den Körper eben so irrsinnig ungewohnt. Er kennt es, sein Programm ohne Bewusstsein abzuspulen und durch äußere Reize angestachelt zu werden.“ Schon nach ein paar Mal, verspricht die Expertin, wird die Erregung viel stärker werden. Und die Befriedigung tiefer.

 

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