21. Dezember 2018 von Claudia Rejlek

Ohne schlechtes Gewissen

Warum du trotz Weihnachtszeit alles essen kannst, wonach dir ist

Zu kaum einer Zeit im Jahr geht es so viel um das Thema Essen wie in der Weihnachtszeit, denn Leckereien lauern hier wirklich überall. Wie es möglich ist, dass du das Schlemmen ganz ohne Reue genießen kannst.

Kalorien lauern überall

Gut, nicht jeder mag das Feeling auf den großen Weihnachtsmärkten, wenn man sich durch die Massen an Menschen durchdrückt, die Finger vom zuckerhaltigen Punsch an den Tassen kleben und man Angst haben muss, dass einem das Geldbörserl aus der Tasche geklaut wird. Aber das leckere Essen und Trinken dort, das muss doch wirklich jeder mögen! Punsch, Glühwein, gebrannte Mandeln, Maroni oder Langos mit extraviel Fett und Knoblauch? Ja, ich will! Ein wahres Paradies für alle Leute, die Essen so sehr lieben, dass sie sofort den Studiengang „Snackwirtschaftslehre“ belegen würden, würde er existieren. Aber halt! Christkindlmärkte sind erst die Vorspeise des großen Weihnachtsmenüs. Als Hauptspeise folgen dann die Schlemmereien am Heiligen Abend und an den Weihnachtsfeiertagen. Das große Fressen lassen wir zu Silvester ausklingen und kugeln vollgefressen ins neue Jahr.

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Doch für viele von uns (insbesondere Frauen) sind all die Verlockungen auch mit einem schlechten Gewissen, Disziplin („Lieber Maroni statt Mandeln“ oder „Ein Punsch muss reichen!“) oder gar Verzicht verbunden. Da lauert die Angst vor der Gewichtszunahme, die strengen Stimmen im Inneren, die sagen, du müsstest jeden Foodporn mit Sport, Fasten oder Verzicht am nächsten Tag kompensieren. Es wirkt wie eine Strafe dafür, dass man sich leckeres Essen gegönnt hat, und so macht Essen natürlich keinen Spaß mehr und der Genuss bleibt fast gänzlich auf der Strecke.

Erlaube dir, gut zu dir zu sein

Schon seit einiger Zeit ist ein Wandel auf Social Media, bei Werbekampagnen und in Online-Shops großer Marken zu bemerken. Wurden früher nur retuschierte Fotos mit vermeintlich makellosen Gesichtern und Körpern gezeigt, so werden mittlerweile verschiedene Körpertypen und oft auch wenig bis gar nicht bearbeitete Fotos verwendet. „Body Positivity“ ist eine Bewegung, die immer mehr forciert wird. Und das ist gut, wichtig und erforderlich. Denn im Leben sollte nicht das Anstreben von teils fragwürdigen Schönheitsidealen zählen (die man aufgrund seiner Statur und Veranlagung in der Regel sowieso nicht erreichen kann). Schon gar nicht in der Weihnachtszeit, in der die Familien mehr denn je zusammenrücken und Gemeinschaft, Liebe und Genuss ganz besonders im Vordergrund stehen. Und wenn wir es die Jahre davor schon nicht genießen konnten, dann sollten wir es uns dieses Jahr ganz fest vornehmen, denn das haben sich unsere Körper verdient. Sie funktionieren tagtäglich für uns, der eine besser, der andere schlechter. Dafür sollten wir ihnen dankbar sein und es uns erlauben, gut zu uns zu sein, und dazu zählt auch, sich nicht ständig zu kasteien.

Natürlich besteht der Sinn nicht darin, seinen Körper in der Weihnachtszeit nonstop mit fettigen und zuckerhaltigen Lebensmitteln vollzustopfen. Vielmehr geht es darum, dass man sich neben seiner normalen Ernährung auch mal für ein paar Tage mehr erlauben darf. Und zwar ganz ohne „Bestrafung“, zum Beispiel in Form von Reue oder dass man sofort ins Fitnessstudio läuft und die zusätzlichen Kalorien wieder abtrainieren oder am nächsten Tag dafür fasten muss. Denn ganz egal, wie viel du heute gegessen hast, dein Körper braucht auch morgen Nahrung, um einwandfrei funktionieren zu können und genügend Energie zu haben.

Festgefahrene Denkmuster ändern

Ein guter Ansatz, um seine negativen Denkmuster zu ändern, ist es, sich vorzustellen, dass der eigene Körper wie die beste Freundin ist. Eine Person, die man sehr gerne hat und der man definitiv nichts Böses will. Deine beste Freundin würdest du nicht sofort zum Joggen verdonnern, wenn sie sich mal einen zweiten Teller vom Festtagsessen genommen hat. Du würdest ihr auch nie sagen, dass sie sich mal zusammenreißen und weniger essen soll. Vielmehr würdest du ihr jeden Bissen gönnen.

Lasst uns also versuchen, dass wir dieses Jahr so gut sind zu uns selber und zu unserem Körper wie noch nie und uns das Schlemmen ganz bewusst erlauben. Zu Weihnachten sollte alles Gute zählen, konzentrieren wir uns auf die gemeinsame Zeit mit unseren Liebsten um uns herum. Was die ständigen Gedanken rund um unseren Körper anbelangt, da sollten wir uns einfach mal ein paar Tage eine Auszeit gönnen.

 

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