11. November 2018 von Claudia Rejlek

#saggyboobsmatter

Weil Hängebrüste auch nur Brüste sind

Brüste sind so individuell wie unsere Persönlichkeit. Und manche Frauen haben eben einen hängenden Busen. Der Hashtag #saggyboobsmatter soll Frauen Mut machen und sie bestärken.

Brüste in allen Variationen

Brüste sind nun mal da, ob sie hängen, nach außen stehen, klein oder groß sind. Wir kommen verschieden auf die Welt und niemand hat sich sein Äußeres vorab aussuchen können. Manchmal verändern auch Lebensumstände wie eine starke Gewichtsab- oder -zunahme, eine Schwangerschaft oder eine Krankheit das Aussehen unseres Körpers und eben auch das unserer Brust.

In den Medien wird uns vorgezeigt, wie ein Busen zu sein hat und wie er Männern gefällt: Nicht zu klein, aber auch nicht zu groß, schön prall und nicht hängend. Der Druck ist groß, diesem vermeintlichen Ideal entsprechen zu müssen. Schauen wir uns doch mal um, in all den Modekatalogen, in der Werbung und auf den Laufstegen dieser Welt. Ungleich große, hängende, sehr kleine, große oder nach außen stehende Brüste findet man da nicht. Was nicht prall genug ist, wird eben nach oben gepusht. Was nicht groß genug ist, wird größer geschummelt. Es scheint, als hätten diese Frauen alle einen wunderschönen Busen, der dem gesellschaftlichen Ideal entspricht. Und wir nicht. Was daraus resultiert, sind Unsicherheit und Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper.

Schluss damit! Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass die weibliche Brust unbedingt entsexualisiert werden sollte und sie nicht dazu da ist, den Männern zu gefallen, ist es mindestens genauso wichtig, klarzumachen, dass sämtliche Formen völlig normal und natürlich schön sind. Denn jede Brust- und Körperform hat ihre Berechtigung in der Gesellschaft.

 

Genau diese Message zu verbreiten hat sich die 23-jährige Britin Chidera Eggerue zur Aufgabe gemacht. Bereits seit ihrer Jugend hat die junge Frau mit ihrer großen Oberweite und ihren hängenden Brüsten zu kämpfen. Sie habe immer von einer Brustkorrektur geträumt, wie sie im Interview mit dem „Guardian“ preisgab. Irgendwann beschloss sie, sich nicht mehr fertigzumachen und ihre Brüste nicht mehr zu verstecken. Ein großer Teil Selbstliebe war geboren. Sie versah ihre Bilder mit dem Hashtag #saggyboobsmatter (heißt übersetzt so viel wie „Weil Hängebrüste ihre Berechtigung haben“) und dieser wurde innerhalb kürzester Zeit viral.

Viele Userinnern machten es ihr nach und dankten Chidera für ihre Offenheit. Mittlerweile findet man unter dem Hashtag über 8.000 Beiträge von Frauen, die selbstbewusst Ausschnitt tragen.

Es sind einfach nur Brüste!

Dein Busen hängt? Na und! Deine Brüste sind unterschiedlich groß? Und wenn schon! Du hast Dehnungsstreifen auf deinem Busen? Ist halt so.

Letztendlich hilft es immer, das zu akzeptieren, was man nicht ändern kann, und den Körper als das anzusehen, wofür er da ist: um uns durch den Alltag zu tragen und zu funktionieren. Und nicht um an jeder Körperstelle dem Perfektionsmus der Gesellschaft zu entsprechen. Unser Körper funktioniert (sofern wir hoffentlich gesund sind) jeden Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute. Wäre es nicht toll, wenn wir ihm dafür mit ein wenig mehr Selbstliebe entgegentreten? Und am Ende des Tages sind Hängebrüste doch auch einfach nur Brüste. Einfach nur ein Teil unseres Körpers, bestehend aus Gewebe, Nerven- und Butgefäßen und Haut.

#saggyboobsmatter

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