2. Oktober 2018 von maxima Redaktion

Worum geht’s?

Deshalb unterstützen wir das Frauenvolksbegehren

Noch bis 8. Oktober kann man das Frauenvolksbegehren unterschreiben und unterstützen. Viele der Forderungen sind (leider) immer noch nötig für eine Gleichstellung.

Worum geht es im Frauenvolksbegehren?

Eigentlich sollte im Jahr 2018 keine der Forderungen des Frauenvolksbegehrens als utopisch angesehen werden. Im Wesentlichen geht es nur um eines: Gerechtigkeit. Fairness und Gerechtigkeit, sowie insbesondere Gleichstellung, sind – vor allem am Arbeitsmarkt – leider noch nimmer keine Selbstverständlichkeit für Frauen. Wie man sich dem ein Stück mehr annähern kann, wird stets hitzig diskutiert. Frauenquote? Diversitätsprogramme? Spezielle Förderungen? Da Frauen oft in kaum wahrgenommenen und weniger gut bewerteten Sektoren arbeiten, werden diese Leistungen schon von vornherein schlechter angesehen und auch bezahlt. Oft werden die Tätigkeiten ignoriert oder auch nicht auf der Basis eines anständigen Anstellungsverhältnisses ausgeübt. Diese Arbeiten müssen sichtbar gemacht, gerecht verteilt und anerkannt werden. Daher ist eine gesamtheitliche Neubewertung und Umverteilung von Arbeit eine der zentralen Forderungen des Frauenvolksbegehrens. Es ist also längst überfällig hier anzupacken und den Fortschritt weiter voranzutreiben. Und eine Gesellschaft kann nur dann fair sein, wenn alle Menschen wirklich gleichgestellt sind.

Die Forderungen des Frauenvolksbegehrens

1. Macht teilen

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Frauen. Trotzdem nehmen sie an Entscheidungstischen in der Wirtschaft und in der Politik nicht die Hälfte der Plätze ein. Daher braucht es eine verpflichtende Geschlechterquote von 50 Prozent auf allen Ebenen.

2. Geld teilen

Österreich hat nach wie vor einen der höchsten Einkommensunterschiede in der EU. Sowohl Frauen mit Lehrabschluss als auch Akademikerinnen sind davon betroffen. Zur Beseitigung der Einkommensschere muss Arbeit endlich fair bewertet, die Gehaltstransparenz ausgebaut und die Vergleichbarkeit von Gehältern ermöglicht werden.

3. Arbeit teilen

Frauen stemmen zwei Drittel aller unbezahlten Haus- und Sorgearbeit und werden daher oft in zeitlich befristete und niedrig entlohnte Teilzeitarbeit gedrängt. Eine allgemeine 30-Stunden-Woche soll schrittweise eine gleiche Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit schaffen und ein gutes Leben für alle ermöglichen.

4. Armut bekämpfen

180.000 Alleinerziehende und Ein-Eltern Familien – darunter 90 Prozent Frauen – leben mit ihren Kindern in Österreich. Mehr als die Hälfte von ihnen sind armutsgefährdet. Insbesondere auch dann, wenn vom zweiten Elternteil nicht regelmäßig Kindesunterhalt gezahlt wird. Daher braucht es einen existenzsichernden staatlichen Unterhaltsvorschuss.

5. Wahlfreiheit ermöglichen

Eltern – vor allem Frauen – können nach der Geburt oft nicht wieder Vollzeit arbeiten, weil die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung fehlen oder zu teuer sind. Daher braucht es einen Rechtsanspruch auf kostenlose, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, die mit einem Vollzeitjob vereinbar ist – wenn die Eltern das wollen.

6. Vielfalt leben

Werbung, Spielzeug, Schulbücher: Die meisten Medien- und Kulturprodukte beschreiben Frauen und Männer fast ausschließlich auf klischeehafte und oft auch abwertende Weise. Es gibt „dümmliche Hausfrauen“ und leicht bekleidete „Magermodels“, aber nur selten eine starke und kluge Superheldin, Forscherin oder Präsidentin. Diese Rollenklischees haben nachhaltige negative Auswirkungen auf die spätere Berufswahl und stellen ernstzunehmende Gefahren für die physische und psychische Gesundheit dar. Ein Verbot sexistischer Werbung und die Förderung von respektvollen, klischeefreien Medieninhalten führen zu mehr Respekt für alle Geschlechter.

7. Selbst bestimmen

Mädchen und Frauen sollen aufgeklärt, frei von Zwängen und unabhängig über ihre Sexualität bestimmen dürfen. Daher muss ihr Recht, frei über ihren Körper entscheiden zu können, stärker geschützt und nachhaltiger garantiert werden.

8. Gewalt verhindern

Jede fünfte Frau über 15 ist in Österreich von körperlicher Gewalt betroffen und sogar fast drei Viertel von sexueller Belästigung. Um diese untragbaren Zustände zu beenden, braucht es rasch eine Offensive für Gewaltprävention und -schutz.

9. Schutz gewähren

Auf der Flucht werden insbesondere Mädchen, Frauen und LGBTIQ-Personen Opfer von sexueller Gewalt und Menschenhandel. Deshalb brauchen sie besonderen Schutz, den ihnen das Asylrecht aktuell allerdings nicht ausreichend gewährt. Hier herrscht akuter Handlungsbedarf.

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