21. August 2018 von Christian Krisper

Gesund oder reine Abzocke?

Warum du getrost auf exotische Superfoods verzichten kannst

Das Schlagwort Superfoods ziert viele Pulverchen und Nahrungsergänzungsmittel, die einem als Heilsversprechen und Krankheitsbekämpfer verkauft werden. Doch wie super sind sie wirklich?

Wie super sind Superfoods?

Ausgefallene Nüsse, exotische Beeren und mythische Samen wurden in den letzten Jahren vermehrt unter dem Trend Superfoods vermarktet. Wahre Wunder sollen sie für die Gesundheit bewirken – fitter, schlanker oder einfach nur allumfassend besser machen. Für Industrie und Handel bedeutet diese Entwicklung in erster Linie natürlich mal ein Bombengeschäft.

Goji, Açaí oder Chia haben wir doch alle schon mal gehört. Wir knabbern die Beeren mit unserem Müsli, lassen die Samen in unserem Joghurt quellen und geben ein paar Löffel Pulver in unsere Smoothies. Wahre Nährstoffbomben sollen sie sein, die „Superfoods“. Sie verlangsamen angeblich sogar den Alterungsprozess und bekämpfen allerlei Krankheiten und Entzündungen. Aber stimmt das auch?

Das Problem mit den Superfoods

Eine richtige Definition von Superfood gibt es gar nicht, weder was es ist noch was es können muss, ist festgelegt. Man versteht darunter lediglich besonders gesunde Lebensmittel mit „Superkräften“. Das sollte uns doch schon etwas stutzig machen. Denn auch wenn viele Nährstoffe enthalten sind, bleibt fraglich, wie und ob wir diese überhaupt aufnehmen können. Und außerdem, wozu sollten wir diese Extradosis an gesunden Nährstoffen überhaupt brauchen? Wer sich generell halbwegs gesund und ausgewogen ernährt, hat eigentlich keinen Grund zur Sorge. Auch wenn man einmal über die Stränge schlägt, kann man dies nicht wieder mit irgendwelchen Nährstoffbomben gutmachen. Muss auch nicht sein, der Körper reinigt sich schließlich von selbst (Stichwort Detox-Falle!). Es werden also keine zusätzlichen Pulver und Superfoods benötigt, um gesund zu leben.

Unnötige Abzocke

Viele Geschäfte und Lokale haben sich aber mittlerweile darauf spezialisiert, die Extradosis Matcha, Chia oder Açaí als Energiekick und Wohlfühlgarantie für einen kleinen Aufpreis anzubieten. Das Problem mit all diesen exotischen Superfoods ist auch die ungeklärte Form der Gewinnung und des langen Importweges. Es geht nicht darum, diesen Nahrungsmitteln grundsätzlich ihre Nährwerte abzusprechen. Allerdings haben wir es hier mit zwei konkreten Problemen zu tun. Zunächst werden diese exotischen Allheilmittel meist außerhalb der EU und somit jenseits deren Richtlinien produziert. Welche Rückstände hier enthalten sind, ist ebenso fraglich wie lange Lagerung und Transportwege beim Import. Und der zweite Punkt ist, brauchen wir das überhaupt? Wer sich schon bewusst gesund ernährt, hat diese Zusätze nicht nötig und kann sich sein Geld dafür auch getrost sparen. Zum einen können wir gar nicht mehr Nährstoffe aufnehmen, diese werden ausgeschieden, auch wenn sie noch so gesund sind, oder man hat sogar zu viel davon. Wenn also kein Mangel an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen gegeben ist, gibt es auch keinen Anlass für diese Zusatzversorgung.

 

Stattdessen kann man sich lieber auf diese einheimischen „Superfoods“ verlassen und darauf zurückgreifen.

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