7. August 2018 von maxima Redaktion

Genug der Schmerzen?

Ab sofort ist die Migräne-Spritze auch in der EU zugelassen

Die Kopfschmerzen aus der Hölle bereiten vielen Menschen dauerhaftes Leiden. Eine Heilung gibt es nicht. Jetzt soll erstmals die Migräne-Spritze in der EU zugelassen werden.

Her mit der Migräne-Spritze?

Migräne gehört zu den häufigsten Formen von Kopfschmerzen. Eigentlich handelt es sich dabei um eine neurologische Funktionsstörung. Bis heute ist nicht ganz klar, was die Ursachen für diese Erkrankung sind. Über 10 % der Menschen in Österreich leiden jedoch daran, Frauen sind doppelt so stark betroffen wie Männer. Heilung gibt es keine. Hauptmerkmal der Migräne sind anfallsartige Kopfschmerzen, die meist völlig unvorhergesehen und in unregelmäßigen Abständen auftauchen. Weitere Symptome sind Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und Sehschwierigkeiten. Betroffene sind bei einem Anfall vier Stunden bis 3 Tage oft regelmäßig wie ausgeschaltet. Da helfen den meisten nur noch starke Schmerzmittel und der totale Rückzug in einen dunklen Raum. Eine optimale Behandlungsmethode findet sich jedoch nur schwer. Zusätzlich erschwert wird das Leiden oft durch das Unverständnis, das man bei Freunden und Kollegen erntet. Wer selbst nicht betroffen ist, kann die Ausmaße von Migräne nur schwer nachvollziehen. Eine Migräne-Spritze soll nun Hilfe leisten. Aber wie empfehlenswert ist das wirklich?

EU gibt grünes Licht für die „Aimovig“-Migränespritze

Die EU hat ein neues Mittel zugelassen, das für viele Betroffenen eine wahre Erlösung sein könnte. Patienten, die unter chronischer Migräne leiden, also mehr als vier Attacken im Monat haben, können sich prophylaktisch die Migräne-Spritze für zuhause verschreiben lassen. Und man muss nicht erst nach Schmerzanfällen Stunden oder Tage auf ambulante Hilfe warten. Das Präparat verfügt über den Antikörper Erenumab, der verhindert, dass das Migräne verursachende Molekül CGRP (Calcitonin Gene-Related-Peptide) in den Blutgefäßen überhaupt andockt. Jeder Betroffene sollte nach kurzer Einschulung in der Lage sein, sich die Spritze einmal im Monat selbst in den Bauch oder den Oberschenkel zu verabreichen. Migränepatienten müssen dies natürlich am besten mit ihrem Arzt besprechen. Über Wirkung und Nebenwirkungen muss ausführlich aufgeklärt werden. Selbstverständlich kann eine Migränespritze nicht für alle Betroffenen prophylaktisch hilfreich sein. Aber all jene, die wirklich regelmäßig an den schmerzhaften und langwierigen Anfällen leiden, werden nachvollziehen können, wie verzweifelt man sich auf so hoffnungsvolle Behandlungsmöglichkeiten wie die Migränespritze stürzt. Wie mit jedem Medikament kann hier aber nur eine Symptombekämpfung betrieben werden, was einen gesunden Lebensstil als Hauptbestandteil der Therapie nicht ersetzen kann.

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