8. Mai 2018 von Janina Lebiszczak

Diese Tipps helfen sofort:

Erste Hilfe bei Panikattacken

Plötzliche Angstanfälle können das Leben von Betroffenen zur Qual machen. Wir haben für euch Tipps zur ersten Hilfe bei Panikattacken gesammelt.

Zuerst mal Tacheles: Panikattacken sind eine psychische Erkrankung und können sehr erfolgreich mit psychotherapeutischen, auch mit alternativmedizinischen Methoden behandelt werden. Es lohnt sich bei hartnäckiger Wiederholung immer ein Blick in die Tiefe: Woher kommen die Symptome, was hält sie aufrecht, was wollen mir Psyche und Körper eigentlich sagen? Heute aber wollen wir Erste-Hilfe-Maßnahmen vorstellen, auf die man dann zurückgreifen kann, wenn die Angst plötzlich über einen kommt. Panikattacken – also Angstzustände mit Herzrasen, Ohnmachtsgefühlen und allen möglichen weiteren unlustigen Nebenerscheinungen – kann man mit folgenden Tipps zumindest ein wenig lindern.

Mit Druck gegen Panikattacken

Ursachen finden: Histaminintoleranz, Progesteronmangel und Schilddrüsen-Erkrankungen sind oftmals Landebahn für Panikattacken. Abklären lassen!

Klassiker: Vielen hilft die Einnahme von Bachblüten-Essenzen, vor allem die berühmten „Rescue-Tropfen“ beruhigen. Auch bestimmte Düfte tun gut, manche Betroffene schwärmen von Rosenöl.

Ablenkung durch Nummern: Eine Liste von Zahlen durchgehen, die nicht in chronologischer Reihenfolge sind, hilft. Namen alphabetisch aufsagen funktioniert auch oft.

Druck 1: Auf beide Augäpfel mit den Fingern sanft Druck ausüben – das verlangsamt den Herzschlag. Wirkt aber nur, wenn man merkt, „es“ kommt – nicht bei der vollen Wucht.

Druck 2: Einen der wichtigsten Akupressurpunkte bei aufkommender Angst findest du in der Mitte deines Handgelenks etwa zwei Daumenbreit unterhalb der Handflächenunterkante. Oberhalb der Mundmitte und unter der Nasenwurzel befindet sich auch so ein Wunderpunkt.

Wasser und Zucker sind fast immer parat

Kommunikation: Viele Angst-Patienten berichten davon, dass es beruhigt, wenn sie in ein belangloses Gespräch verwickelt werden. Manche finden die Quatscherei aber zusätzlich belastend.

Zucker: Wir kennen ihn als Inbegriff des Bösen, bei Panikattacken kann ein Glas Limo jedoch helfen. Kein Kaffee! Kein Alkohol!

Wasser: Kühles Wasser über die Handgelenke laufen lassen und ins Gesicht spritzen, ein feuchtes Tuch ins Genick legen. Beine dabei hochlagern.

Das berühmte Papiersackerl: Eine Hyperventilation, also die übermäßig schnelle und tiefe Atmung, passiert bei Panikattacken oft. Wenn der Betroffene in die Tüte aus- und aus dieser wieder einatmet, reichert sich Kohlenstoffdioxid an und der pH-Wert des Blutes kann sich wieder normalisieren.

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Auf die innere Stimme hören

Veratmen: Für viele das beste Mittel gegen Panikattacken. Gezielte Atemübungen helfen enorm, da sie den Puls beruhigen. Lasst sie euch vom Profi erklären – die einfachste: Durch die Nase ein- und den Mund ausatmen. Beim Yoga lernt man viel dazu!

Herrin werden: Sich innerlich zusprechen: „Ich gehe jetzt raus aus der Situation, es ist alles in Ordnung, es passiert mir nichts, ich habe die Kontrolle, das ist bloß eine Attacke, ich bin gesund, alles ist gut, es geht vorbei.“ Manchen hilft es auch, die Panikattacke innerlich freundlich zu begrüßen und ihr so den Schrecken zu nehmen. Es ist sehr förderlich, sich klarzumachen, dass eigentlich nichts passieren kann.

Progressive Muskelentspannung: Die Methode setzt an der Muskulatur an und beruht auf dem Prinzip von Anspannung und Entspannung: Stress oder Angst gehen mit einer reflexartigen Anspannung der Muskulatur einher. Umgekehrt bewirkt eine Lockerung der Muskulatur ein Ruhegefühl.

 

Red’ ma drüber!

Klopf-Methode: Durch sanftes Beklopfen der Meridian-Enden am ganzen Körper (Meridiane sind die Energiebahnen des Körpers) werden Angst-Blockaden wieder gelöst.

Ende mit Schrecken: Laut Studien dauert eine Panikattacke im Schnitt allerhöchstens 20 Minuten. Jetzt weißt du, der Spuk ist bald vorbei – das hilft enorm!

Darüber reden: Nun, eigentlich fällt das nicht unter Erste Hilfe – eher unter Präventivmaßnahme. Aber: Du bist nicht allein! Experten schätzen, dass in Österreich etwa 20 Prozent an einer Angstkrankheit leiden, leichte Panikattacken sollen noch viel häufiger passieren. Zur Ermutigung: Die Kampagne „Red’ ma drüber“ ist eine Initiative von www.ganznormal.at in Kooperation mit www.promente.at und wurde filmisch von www.brixproductions.com gestaltet. Im Zuge dessen wurde auch das Thema Panikattacken behandelt. Hier spricht Kabarettist Werner Brix ganz offen darüber! Also: Bloß keine falsche Scham, bitte.

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