3. Mai 2018 von Janina Lebiszczak

Das Auge schläft mit:

Raubt dir dein Schlafzimmer die Nachtruhe?

Nicht nur blinkende Handys und labbrige Matratzen rauben dir die Nachtruhe. Wer im Schlafzimmer auf die richtigen Farben setzt, liegt richtig.

Die richtigen Farben entscheiden maßgeblich mit, wie wohl man sich fühlt, wie angeregt oder entspannt man ist. Optische Sinneseindrücke wirken, auch im Schlafzimmer. Fast ein Drittel unseres Lebens verbringen wir darin, durchschnittlich sieben Stunden pro Nacht. Wer schlecht oder zu wenig schläft, sieht nicht nur aus wie ein ungebügeltes Hemd, er wird auch anfälliger für Krankheiten, büßt an Leistung ein und altert schneller. Dagegen ist zwar kein Kraut, aber immerhin eine Farbe gewachsen.

Die blauen Stunden

Vom Himmel bis zum Meer: In der Farbpsychologie wird der beliebtesten Farbe der Menschheit eine entspannende Wirkung zugesprochen. Blau lädt zum Seele-Baumeln ein, Blutdruck und Puls verringern sich in blauen Räumen. Kühle Farben wie etwa pastellige Nuancen stimulieren den Geist und wirken dementsprechend physiologisch kühlend auf den Körper. In unseren Gefilden mit wechselnden Jahreszeiten wirkt die klassische Kombination mit Weiß daher zu karg, man stimmt Blau besser mit warmen Farben und mit Naturmaterialien ab. Ein Creme-Ton verhindert, dass die intensive Farbigkeit zu dominant wird. Kleines Extra: Blau hilft uns schummeln: Eine (eher hell-)blaue Wand kann den Schlafraum größer erscheinen lassen, als er tatsächlich ist. Aber Obacht: Nur genügend Tageslicht und Sonneneinstrahlung sorgen dafür, dass kühle Farben nicht klinisch wirken, Blau überall verlangt also nach einem Fenster. Und wer nachts gerne zum Kühlschrank geistert, kann sich mit einer blauen Wand beim Bett vor Extrakilos schützen: Es gibt keine blauen Lebensmittel, wir werden nicht unbewusst an Essen erinnert.

Es grünt so grün!

Ob in Kombination mit Blau oder ganz für sich allein: Grün symbolisiert Leben, Regeneration und Wachstum. Als natürlichsten aller Farbtöne nimmt das menschliche Auge Grün öfter als jede andere Farbe im Spektrum wahr, es stärkt laut Farbpsychologie das Selbstwertgefühl und stabilisiert, schenkt uns Hoffnung und Kraft. Die Faustregel: Von Grüntönen wie Mint bis hin zu Avocado – je kühler, desto entspannender die Wirkung. Gerade im Schlafzimmer sollte es nicht zu stark ins Gelb gehen, sonst wirkt es schnell giftig. Minze oder Pastellgrün hingegen lassen die Augen ausruhen und sorgen für Harmonie und eine friedvolle Umgebung. Zartgrüne und lindgrüne Farbtöne sollen laut Forschung sogar eine schnellere Heilung bei Krankheiten bewirken, man findet diese Nuancen deswegen oft in Reha-Zentren. Übrigens: In grünen Räumen erträgt man höhere Geräuschpegel besser – falls der Schlafraum straßenseitig liegt, ein echter Vorteil.

Es gibt Weiß, Baby

Weiß (auch wenn das eigentlich keine richtige Farbe ist) kann pur kalt und steril wirken. Trotzdem bleibt es immer noch die beste Basis für eine sinnvolle Schlafzimmergestaltung. Denn Weiß ist nicht gleich Weiß, es klärt und beruhigt den geplagten Geist in vielen Nuancen von Perlmutt über Elfenbein bis hin zu Eierschale. Cremeweiß etwa hat einen Stich ins Gelbe, wirkt dadurch gemütlich und passt besonders gut zu einer Einrichtung im Landhausstil. Das Beste an Weiß, nebst seiner Eleganz und Frische? Die unendlichen Möglichkeiten zur Kombination mit anderen Farben, Akzenten und Materialien. Besonders behaglich wirkt es gemeinsam mit warmen Holz- und dunklen Karamelltönen, zarte Naturfarben bei der Bettwäsche strahlen zusätzlich Ruhe aus. Auch die Tatsache, dass die Nichtfarbe im asiatischen Raum für Trauer steht, sollte uns nicht vergraulen. Denn dort ist der Mensch im Tode rein und dem Göttlichen näher. Ob als Wandfarbe, bei Möbeln oder Accessoires für Bett – im Schlafzimmer warten weiße Wunder auf uns.

 

Noch mehr Tipps fürs Schlafzimmer

Wohlfühlfaktor Wäsche: Bei der Wahl der Bettwäsche nicht nur auf Farbe und Material achten, sondern auch auf die unterschiedlichen Qualitäten. Aus Baumwollfasern entstehen etwa Stoffe in Jersey-, Renforcé-, Satin- oder Seersucker-Qualität. Bio-Leinen, etwa von „Grüne Erde“, ist zu Recht ein Dauerbrenner. Seide kühlt zwar, saugt aber nicht so gut – man schwitzt bekanntlich auch nachts.

Zauberhafte Zirbe: Schlafmöbel aus Zirbenholz haben in der Alpenregion lange Tradition. Der harzige Duft zeigt auch in Sachen Stabilisierung des Kreislaufs Wirkung und erleichtert das Einschlafen. Schlafexperten raten auch zum Zirbenkissen, das uns eine intensive Erholung beschert.

Rückenwohl: Härtegrad der Matratze und Kopfpolsterform müssen der eigenen Liegeposition angepasst sein und die natürliche S-Form der Wirbelsäule unterstützen.

Reife Prüfung: Beim Kauf unbedingt Probe liegen und sich ausführlich beraten lassen. Das Leondinger Traditionsunternehmen „Betten Reiter“ etwa bietet die Möglichkeit, am Liege-Orthonometer das für den eigenen Körperbau orthopädisch empfohlene Stützprofil der Matratze zu ermitteln.

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