26. Januar 2018 von Janina Lebiszczak

Wir klären auf!

Fünf Mythen über die Menstruation

Schluss mit dummen Tabus und dem daraus resultierenden Irrglauben. Wir haben fünf Mythen zum Thema Menstruation für euch unter die Lupe genommen.

Obwohl die Hälfte der Weltbevölkerung alle vier Wochen blutet, ist die Menstruation ein Tabu. In der Werbung ist das Blut in der Binde so blau wie das Meer, Freundinnen reichen einander Tampons unter dem Tisch, als würden sie mit Drogen dealen.
Doch dank des Menstruationsaktivismus  in den Sozialen Medien hat sich vieles geändert. Die Periode hat den Schritt aus dem Schatten geschafft, es gibt mittlerweile ein riesiges Angebot an Alternativen zu Tampons und Co. Jedoch, ein paar Mythen halten sich hartnäckig. Wir klären auf – und zitieren damit auch gleich aus dem neuen Buch „Viva La Vagina“.

Frisch oder Fisch?

Mythos 1: Wer während seiner Periode streng riecht, ist unsauber

Unsere Sexualhormone beeinträchtigen die Fähigkeit des Körpers, einen unangenehm riechenden Stoff namens Trimethylamin loszuwerden. Dieser Stoff ist für den klassischen Geruch nach fauligem Fisch verantwortlich. Man hat festgestellt, dass gesunde Frauen kurz vor und während der Regelblutung zu 60–70 Prozent die Fähigkeit einbüßen, diesen Stoff abzubauen. Das könnte erklären, weshalb auch gesunde Frauen während der Menstruation eine Art Fischgeruch im Intimbereich wahrnehmen.

Macht die Menstruation Sex unmöglich?

Mythos 2: Während deiner Tage ist Safer Sex unnötig.

Die Menstruation ist weder unhygienisch noch gefährlich. Sie besteht aus Blut und Schleim, und wie man damit umgeht, entscheidet jede Frau selbst. Im Grunde spricht nichts dagegen, während der Blutung Sex zu haben, aber man sollte dabei unbedingt an Verhütung denken. Dass eine Frau ihre Periode hat, bedeutet nicht, dass sie vor einer Schwangerschaft oder vor der Ansteckung  mit sexuell übertragbaren Infektionen geschützt ist.

Menstruation im Gleichklang

Mythos 3: Du und deine BFF bekommt eure Tage gleichzeitig, weil ihr euch so nahesteht.

Und was ist mit der Mär, die besagt, dass sich bei Frauen, die unter einem Dach leben, der Zyklus synchronisiert? Studien an lesbischen Pärchen, chinesischen Studienfreundinnen und westafrikanischen Frauen, die in Menstruationshütten zusammengepfercht werden, haben die Synchronizität nicht belegt. Tatsächlich glauben anscheinend 80 Prozent aller Frauen an den Mythos einer synchronen Menstruation. Sorry, das wurde nie belegt.

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Ob dunkel oder hell

Mythos 4: Nur helles Blut ist gutes Blut

Farbe und Konsistenz der Regelblutung können von Zyklus zu Zyklus oder auch von Tag zu Tag während einer Menstruation variieren, da das Blut gerinnt. Blut verändert seine Farbe, wenn es unsere Adern verlässt. Frisches Blut ist rot und dünnflüssig. Ist die Monatsblutung sehr rot und dünnflüssig, heißt das, dass sich das Blut schnell aus der Gebärmutter herausbewegt hat, ohne vorher zu gerinnen. Entsprechend ist braunes, klumpiges Blut etwas älter. Bei einer stärkeren Blutung ist das Blut oft frischer, denn die Gebärmutter kann es dann leichter ausscheiden. Fällt die Blutung sparsamer aus, kann das Blut eine Weile in der Gebärmutter verbleiben und in gewisser Weise etwas fest werden, aber der Körper wird auch das geronnene Blut los. Es ist keineswegs so, dass sich das Blut im Körperinnern ansammelt.

Der beste Krampf der Welt

Mythos 5: Sex kann die Monatsblutung auslösen

Ha, der stimmt! Aber nur wenn man kommt. Warum? Wie bekannt, ziehen sich ein Mal im Monat die Gebärmuttermuskeln in Krämpfen zusammen, um die Schleimhaut hinauszubefördern. Manchmal sind diese aber alles andere als unangenehm. Hier denken wir an den Orgasmus, wenn sich der gesamte Genitalbereich, einschließlich Gebärmutter, in Wellen zusammenzieht. Ein Orgasmus kann möglicherweise eine direkt bevorstehende Menstruationsblutung in Gang setzen.

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