8. Dezember 2017 von Janina Lebiszczak

Von wegen Untreue

Over and out: Das ist der Grund (fast) einer jeden Trennung

Nicht weil er fremdgeht. Nicht weil er seine dreckigen Socken nicht aufhebt. Eine Trennung passiert laut einer Studie aus einem ganz anderen Grund.

Das Thema Trennung kennt er wie kein anderer: Psychologe John Gottman lebt seinen Beruf als Berufung. Der Amerikaner wurde vor allem durch seine Arbeit über Ehestabilität und Beziehungsanalyse durch direkte Beobachtung bekannt. Über 40 Jahre forscht er nun schon mit seinem Team an der University of Seattle über die Momente, die Trennungen auslösen. Und kam jüngst zu einem verblüffenden Ergebnis.

Trennung wegen schlechter Streitdisziplin

Wider Erwarten liegt es nicht an der Untreue des Partners, seiner Schlampigkeit oder unliebsamen Ticks: Der Trennungsexperte meint, es liegt an der Art, wie wir im Streit und in unangenehmen Situationen miteinander umgehen. Seine Langzeitstudie besagt, dass die wenigsten Paare es draufhaben, fair und ruhig zu bleiben. Seine Probanden, die er über Jahre beobachtete, gaben an, dass sie am meisten an Missachtung, Ignoranz, überzogener Kritik und öden Rechtfertigungen leiden – und früher oder später deswegen auch das Handtuch werfen. Weil sie mit den dauernden Verletzungen nicht umgehen können. Die verheilen nämlich nicht so leicht.

Ignorieren ist tödlich für die Liebe

Am schlimmsten von allen Verhaltensmustern wird das Ignorieren des Partners eingestuft. Auch wenn viele meinen, es wäre besser, durch einen Streit irgendwie durchzutauchen – sie irren gewaltig. Erstens staut sich durch das Meiden eines Problems einiges auf, zweitens tut es weh, nicht ernst oder überhaupt wahrgenommen zu werden. Nur im möglichst fairen Dialog können Beziehungsprobleme aus der Welt geschafft werden.

 

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