Liebe ist Chemie
20. Oktober 2017 von Janina Lebiszczak

Von wegen Seelenpartner!

Sorry, Romantiker: Liebe ist nur Chemie!

Verliebtsein entfacht im Gehirn nicht nur Glück pur, sondern auch ein chemisches Feuerwerk. Die wahre Liebe wird im Kopf „gemacht“, nicht im Herzen.

Wie jetzt – Liebe ist bloß Chemie?

„Alles, was mit Sex zu tun hat, lässt sich wissenschaftlich beschreiben. Vielen passt das nicht ins romantische Konzept. Aber Liebe ist und bleibt auch ein biochemischer Vorgang. Sie macht für sechs Tage oder sechs Wochen blind, und dann fangen die nächsten 25 Jahre an‘‘, sagt Ann-Marlene Henning.

Liebe ist Chemie

Die deutsche Sexologin und Paartherapeutin wurde mit ihrem Buch „Make Love – Ein Aufklärungsbuch“ bekannt, in ihrem aktuellen Werk  „LIEBESPRAXIS – eine Sexologin erzählt“ lässt sie uns durchs Schlüsselloch blicken: auf ihre Arbeit und die typischen sexuellen Probleme und Defizite unterschiedlicher Paare zwischen 20 und 100.

Chemie oder wahre Gefühle?

Am 23. Oktober gastiert die Grande Dame des Sex in Wien und plaudert im Filmcasino aus dem Nähkästchen. Wir wollten wissen, was es mit der wahren Liebe und der Chemie nun auf sich hat, und forschten nach. Tatsache: Verliebtsein entfacht im Gehirn ein chemisches Feuerwerk. Und auch wenn sich später der Sturm der Gefühle legt, spielen Hormone eine wichtige Rolle. Mittlerweile haben Forscher das Gehirn als „Herz“ des romantischen Geschehens ausgemacht. Wenn man verliebt ist, werden jene Bereiche im Belohnungssystem aktiviert, die über die höchste Dichte an Rezeptoren für die Hormone Vasopressin und Oxytocin verfügen – und die machen happy und high für zwei.

Opfer unserer Hormone

Vasopressin unterstützt die Bindung und wird deshalb auch als Treuehormon bezeichnet, Oxytocin lässt uns kuscheln und koitieren. Und der Serotoninpegel von Verliebten ähnelt denen von Menschen mit einer Zwangsstörung. Man kann sich schlecht konzentrieren, hat wenig Hunger und denkt nur an den einen. Fazit: Auch wenn die Liebe eine Herzenssache bleibt, so ist das eigentlich zuständige Organ das Gehirn. Neurobiologen, Psychologen und Mediziner haben in den letzten Jahren versucht, das Thema Lust und Liebe zu enträtseln. Mit wenig Erfolg: Die meisten geben zu, dass ihre Erkenntnisse über das mächtige und schönste Feeling bescheiden sind. Also vergesst nie bei der Partnerwahl: Wir alle sind nur Opfer unserer Hormone.

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