16. August 2017 von Janina Lebiszczak

Studie über Dirty Talk:

Warum Reden zu besserem Sex führt

Schatz, lass uns reden! Keine Sorge, es geht nur um Sex. Denn die Kommunikation darüber verhilft zu mehr Spaß im Bett.

Männer wollen ja angeblich nie reden – aber sie sollten es! Die MedUni Wien hat unter der Leitung der Sexualmedizinerin Michaela Bayerle-Eder eine Studie veröffentlicht, getestet wurde eigentlich das sexuelle Erleben der Männer, deren Sexualpartnerinnen eine Hormonbehandlung mit Oxytocin oder ein Placebo bekommen hatten.

Sex über Sex reden

Was ist Oxytocin? Das Glückshormon, das für große Gefühle und tiefe Bindungen sorgt. Doch siehe da: Die Teilnehmer der Studie berichteten ALLE über besseren Sex, egal ob ihre Partnerinnen Placebos bekamen oder das richtige Zeug. Studienleiterin Bayerle-Eder zum Ergebnis: „Allein dass in der Beziehung mehr über Sexualität gesprochen wurde und dass Mann und Frau ein gemeinsames Tagebuch führen mussten, hat geholfen, das sexuelle Erleben zu steigern.“ Sprich: Wer mehr über Sex redet, hat auch bei der Performance mehr davon – insbesondere Paare in Langzeitbeziehungen.

Die Peinlichkeit vergeht ...

Was hindert uns aber daran, mit dem Partner offen darüber zu reden, was Spaß macht und was nicht? Falsche Scham oder der Irrglaube, der andere müsste wissen und spüren, welche Knöpfe er drücken muss.

 

Außerdem: In den schönen Hollywoodfilmen klappt es doch auch ganz ohne Worte. Aber keine Sorge: Die Peinlichkeit vergeht mit der Wiederholung, und bald wird das Liebesgeflüster etwas ganz Normales – und das Empfinden und die Häufigkeit verbessern sich deutlich. Lobt, was euch besonders viel Freude bereitet, äußert aber auch eure heimlichen Fantasien – der Partner ist kein Hellseher. Wer Verantwortung für sich und die eigene Sexualität übernimmt, wird nicht drum herum kommen, sich dem Partner wirklich zu zeigen und etwas von sich preiszugeben.

Let’s talk about Sex, Baby

Sexualmedizinerin Michaela Bayerle-Eder bestätigt, was wir eh schon geahnt haben: „Bei Problemen in der Sexualität, die keine körperliche Ursache haben, müssen immer Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation an erster Stelle stehen – etwa spezielle Paartherapien. Damit können in den meisten Fällen gute Erfolge erzielt werden. Oft ist eher Stress im Alltag die Ursache für sexuelle Beschwerden als irgendein Mangel im Hormonhaushalt.“

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