Hormonspirale
24. Juni 2017 von Claudia Kleber

Ist die Hormonspirale doch ungesünder als gedacht?

Laut neuen Studien ist die Verhütung mit der Hormonspirale nicht so unbedenklich wie lange vermutet.

Schocknews für alle Trägerinnen von Hormonspiralen. Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet, dass Spiralen wesentlich stärkere Nebenwirkungen haben als bisher bekannt.

Laut „Spiegel“ haben drei Modelle des Pharmakonzerns Bayer heftige Auswirkungen auf die Psyche der Frauen. Schlafstörungen, innere Unruhe, Panikattacken und Depressionen sind keine Seltenheit.

 

Hormonspirale und ihre Nebenwirkungen

Die Hormonspiralen Mirena, Jaydess und Kyleena geben in der Gebärmutter das Hormon Levonorgestrel ab. Die Schleimhaut verdickt und die Spermien können den Gebärmutterhals nicht bis zur Eizelle hochschwimmen. Eine Schwangerschaft wird praktisch unmöglich.

Die Europäische Arzneimittelbehörde prüft gerade, ob die Verdachtsmomente gegen das Verhütungsmittel zutreffend sind.

Denn der Mediziner Steven Kushner (University Medical Center in Rotterdam) will bewiesen haben, dass Spiralenträgerinnen in stressigen Situationen wesentlich mehr Kortisol produzieren als Frauen, die mit anderen Methoden verhüten. Dieses Stresshormon wird als Auslöser für die unangenehmen Nebenwirkungen der Hormonspirale gesehen.

Der Neurobiologe ist der Meinung, dass das Werbeversprechen von Bayer falsch ist. Denn der Pharmakonzern behauptet, dass die Spiralen nur „lokal“ wirken und Frauen mit dieser Verhütung den „Kopf frei für die Liebe“ haben. Das wäre natürlich nicht richtig, wenn die Wirkung von Mirena, Jaydess und Kyleena auch die Psyche der Frau beeinflusst.

Das Hormon Levonorgestrel sei zudem auch nicht nur in der Gebärmutter zu finden, sondern überall im Körper. In der Regel entscheiden sich Frauen für Spiralen, weil sie ihrem Körper eben die Hormonstreuung (wie bei der Anti-Baby-Pille zum Beispiel) ersparen möchten.

Und was sagt der Pharmakonzern?

Bayer dementiert die Behauptung und verteidigt seine Produkte (Jahresumsatz circa eine Milliarde Euro) gegenüber dem „Spiegel“:

„Es gibt keinen Anhaltspunkt, dass es zwischen der Verwendung von levonorgestrelhaltigen Intrauterinsystemen und der Entwicklung von schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankungen einen Zusammenhang gibt.“

Bleibt wirklich zu hoffen, dass sich der Wissenschaftler aus den Niederlanden irrt. Wir halten Euch mit allem Weiteren zu diesem Thema auf dem Laufenden!

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