Pessimisten
20. Juni 2017 von Janina Lebiszczak

Mieselsucht: Wie geht man mit Pessimisten um?

Hast du lieber Recht oder hast du lieber Spaß? Der richtige Umgang mit Pessimisten ist gar nicht so einfach.

Die Studie ist schon über drei Jahre alt – um jetzt erst mit großem Tamtam widerlegt zu werden: Der Leiter des deutschen Instituts für Psychogerontologie veröffentlichte eine wissenschaftliche Arbeit, die besagt, dass Pessimisten weniger zuversichtlich in die Zukunft blicken und deswegen mehr auf sich Acht geben und gesünder und länger als Optimisten leben. Doch so einfach funktioniert die Sache mit dem halb vollen und halb leeren Glas auch wieder nicht.

Pessimisten

Die Universität Illinois befragte über 5.000 Menschen zu ihrer Gesundheit – mit dem Ergebnis, dass Personen mit einem geringen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine optimistischere Lebenseinstellung hatten. Für sie galt außerdem eine um 55 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, komplett gesund zu sein. Außerdem hatten die Optimisten unter den Teilnehmern einen besseren Blutzucker- und Cholesterinspiegel, waren körperlich aktiver als ihre mieselsüchtigen Kollegen und hatten weniger Übergewicht. Sprich: Wer positiv denkt, tut sich und seiner Zukunft einen guten Dienst. Was aber, wenn man von chronischen Pessimisten umgeben ist?

Tipps zum Umgang mit Pessimisten

Nicht persönlich nehmen. Kritik als Angriff zu betrachten führt nirgendwohin, ist immer destruktiv. Was aber nicht bedeutet, dass man das dauernde Blocken und Nörgeln unwidersprochen hinnehmen muss. Man kann Pessimisten zwar sehr wahrscheinlich nicht ändern, muss aber deswegen nicht sein eigenes Lebensgefühl schrotten lassen. Also: Dauer-Nörgler klar auf ihr Verhalten ansprechen!

Dran bleiben. Manche Pessimisten lassen sich von guter Laune anstecken, hoffen heimlich vielleicht sogar, neue Erfahrungen zu machen, die sie für sich selbst ablehnen – was sie natürlich nie zugeben würden. Wenn’s mal passiert, nicht drauf rumreiten, sondern loben!

 

Pragmatiker und Pessimisten sind völlig unterschiedlich.

Auf sich aufpassen. Nichts ist schlimmer als ein Freund, Kollege oder Partner, der jede Idee schon im Keim erstickt. Seine eigenen Lebensziele darf man sich nicht vermiesen lassen. Eine gewisse Abgrenzung ist also wichtig. Entscheidend ist jedoch nicht die Ablehnung eines Vorschlags oder einer Lebensweise, sondern die Begründung. Pragmatiker und Pessimisten sind völlig unterschiedliche Menschen.

Hineinversetzen. Ergründe, warum der Pessimist so handelt. Mit wachsendem Verständnis verschwinden nämlich die Ablehnung und der Zorn, die sich aufbauen. Das heißt nicht, dass man Pessimisten deshalb in ihrer Denke ermutigen muss, aber man kann sich leichter von ihrem Grant abgrenzen, wenn man das Motiv versteht.

 

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