Inder lieben Hochzeiten. Diese werden von einem Brahmanenpriester durchgeführt und beinhalten, dass Braut und Bräutigam ein heiliges Feuer sieben Mal umkreisen, bevor sie als offiziell verheiratet gelten.

Dabei führt die Braut die ersten drei Runden an und der Bräutigam die letzten vier. So wird geklärt, wer während der ersten sieben Ehejahre das Sagen hat, zu vergleichen mit dem Anschneiden der Hochzeitstorte hierzulande – da hat derjenige das Sagen, der das Messer führt. Und jetzt? Wird’s teuer! Die indische Hochzeitssaison ist der weltgrößte Absatzmarkt für Gold. In dieser Zeit werden Brautpaare mit Gold reich beschenkt. Deswegen empfiehlt sich eine indische Hochzeit „light“: Ein Sari statt dem klassischen Brautkleid und dazu wunderschöne Henna-Tattoos. PS: Die Hennaverzierung bewahrt die Braut so lange vor jeglicher Hausarbeit, bis sie verblasst.

Die erste Regel ist gleich mal die wichtigste: Weder das Brautpaar noch die Gäste dürfen grüne Kleidung tragen, da diese Farbe den Elfen vorbehalten ist und diese sonst ziemlich grantig werden.

Deshalb sind auch beim Hochzeitsmenü sämtliche grünen Lebensmittel wie Salat oder Spinat gestrichen. Einzige Ausnahme: der Brautstrauß, denn bei dem drücken die Elfen ein Auge zu, und beim Kilt natürlich. Und nun zur Gratis-Pediküre: Der zukünftigen Ehefrau geht es in Schottland ausgesprochen gut, besonders wenn sie in der Gegend um Glasgow lebt: Am Abend vor der Hochzeit versammeln sich die weiblichen Hochzeitsgäste und waschen gemeinsam der Braut die Füße. Der wichtigste Brauch? Beim „Tying the Knot“ – den Knoten binden – bindet der Priester die Hände des Brautpaares mit einer Kordel oder einem Band zusammen, was dem Gelöbnis Kraft verleihen soll.

Kitschig, alkoholgeschwängert und pompös – so heiraten die Russen. Doch bevor es so weit ist, kommt erst mal der Brautkauf.

Hier geht es weniger um Cash als darum, dass der Bräutigam seine Zukünftige wirklich gut kennt: Am Tag der Hochzeit begibt er sich zur Wohnung der Braut, wo ihn deren Freundinnen und die Trauzeugin erwarten – um Fragen aus ihrer Biografie zu stellen. Jede richtige Antwort bringt ihn seiner Liebsten näher, liegt er falsch, muss er „Lösegeld“ zahlen, also rollt der Rubel – oder der Wodka fließt. Dabei ist der Satz Wodkagläser, der nach dem Anstoßen beherzt an der Wand landet, eine weitere Tradition. Während der Party ertönt immer wieder der Ruf „Gorka“, was so viel bedeutet wie „bitter“ – und eine Aufforderung ist, sich zu küssen. Eine Pause davon gibt’s beim traditionellen Schuhklau. Die Gäste müssen den Dieben das gute Teil wieder abkaufen und werden dafür mit Wodka belohnt. Sobald die Braut ihren Schuh zurückbekommen hat, kann der offizielle Hochzeitstanz stattfinden.

Seit Serien-Hypes um „Games of Thrones“ und „Vikings“ wieder schwer im Kommen: die heidnische Hochzeit im Einklang mit der Natur. Nach dem Hochzeitsritual geht’s beim „Brauttrunk“ zur Sache: Dabei reicht die frischgebackene Ehefrau ihrem Gatten den ersten Kelch (Glas geht auch).

Klingt harmlos, jedoch: Da der Frau in Skandinavien im Allgemeinen besondere Kräfte beigemessen werden, wurde der erste Trunk aus ihren Händen als etwas Heiliges empfunden. Noch was Nettes zum Nachmachen: Die Träume der Braut in der Nacht wurden schriftlich oder mündlich als Prophezeiung für die Zukunft bewahrt. Man entnahm diesen Träumen, wie viele Kinder sie gebären würde, wie glücklich es um die Ehe stehen würde und was sonst noch für so eine Verbindung von Wichtigkeit ist. Und was das Styling betrifft: Die nordische Braut trägt Blumenkrone statt Schleier oder zumindest einen Kranz im Haar, dezentes Make-up und sicher nichts zu Enges am Leib.