27. April 2017 von Janina Lebiszczak

Friends with benefits: Es gibt nur eine Regel!

Zweisamkeit. Sex. Aber keine Zugeständnisse. Bis einer nicht mehr damit klarkommt. So einfach funktioniert „Freundschaft plus“, und zwar mittlerweile gut etabliert.

So wie im vorigen Jahrhundert Begriffe wie LAP (Lebensabschnittspartner) und Patchwork-Familie das Beziehungsleben geprägt haben, gibt es Anfang des 21. Jahrhunderts immer mehr Bezeichnungen für Menschen, die auf die ein oder andere Art ohne feste Bindung leben, aber nicht ohne zwischenmenschliche Beziehungen, bei denen es – natürlich – auch um Sex geht. Durchgesetzt hat sich nur eine: Freundschaft plus, „Friends with benefits“. Dauernd von einer Blume zur anderen zu fliegen ist einfach zu anstrengend, One-Night-Stands nerven, da verbringt man lieber den Abend auf der Couch, pflegt das Binge-Watchen oder geht mit seinen Freunden sporteln. Wer ein gutes, aktives soziales Netzwerk hat, für den rückt der Wunsch nach Zweisamkeit, dem klassischen „Pärchenleben“, einfach leichter und schneller in den Hintergrund. Wozu „Fuckbuddies“, das ist irgendwie zu beliebig, wenn, möchte man mit seinem Sexualpartner auch gut klarkommen. In den eigenen vier Wänden und außerhalb.

Freundschaft plus stirbt am Schweigen

Und klar, je mehr man miteinander redet, je mehr man von sich preisgibt, desto besser, aber auch komplizierter wird die Sache. Untersuchungen zufolge kann eine reine Sex-Freundschaft ohne komplizierte Gefühle deshalb nicht funktionieren, weil in einer solchen Konstellation die Leute zu wenig über sich selbst sprechen.

Freundschaft plus, friends with benefits

Sex

Und auch ihre Bedürfnisse werden unter den Teppich gekehrt, zumindest anfangs, weil man es ja so schön und angenehm hat. Und reichlich Sex, natürlich. Hand aufs Herz: Flirten, rausgehen, daten – das alles kann auch ganz schön mühsam sein. Wenn man da einen netten Spatz in der Hand hat und für die Taube am Dach noch nicht bereit ist – why not. Vielleicht sind ja sogar beide ein wenig verliebt. Aber sie haben einfach keine Lust, sich zu binden. Solange sich keiner unter Druck fühlt, in einer Freundschaft mehr zu geben, als er will, ist eigentlich alles im grünen Bereich.

Die Regeln bricht man doch so und so

Eigentlich gibt es ansonsten nur eine wichtige Regel bei einer Freundschaft plus: Man sollte ehrlich zu sich sein – und  immer im Kopf behalten, dass so eine Beziehung ein schöner Zeitvertreib ist, so lange, bis sich „etwas Besseres, Neueres, Anderes“ ergibt. Für den einen oder den anderen … oder beide. Niemand pflegt eine Freundschaft plus über Jahre oder gar Jahrzehnte, und wenn … möchten wir diesen Menschen beinahe gratulieren. Die anderen Regeln, sind wir mal ehrlich, kennen wir alle – und beherzigen wir nie. Wir kuscheln manchmal mit denen oder gehen nett essen. Und wir sind manchmal auch heimlich furiös, wenn sich eine andere Frau plötzlich wichtigmacht. Enden jedoch tut es immer gleich: Entweder mutiert die Sache in eine Beziehung mit Exklusivitätsanspruch – oder hat wirklich ein Ablaufdatum. Trotzdem kann man eine Freundschaft plus einfach mal genießen, solange sie gut funktioniert!

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