Freundschaft hat viele Facetten.
22. März 2017 von Mareike Steger

5 Mythen über Freundschaft: was stimmt und was nicht.

Ohne Freunde wäre das Leben fad. So weit, so klar. Was aber noch stimmt von dem, was Freundschaft nachgesagt wird? Klären wir hier.

1. Die besten Freunde findet man früh

Okay, die Freunde, die einen seit der Jugendzeit begleiten, haben einen Vorteil: Sie kennen uns und all unsere Vorgeschichten und haben vieles davon mit uns erlebt. Das schweißt zusammen. Aber: Gerade mit den Freunden von früher wird es schwierig, den Kontakt weiter zu halten, wenn sich die Lebenswege nach Schule/Ausbildung trennen. Das braucht viel Einsatz von beiden Seiten. Und oft entfernt man sich nicht nur räumlich, sondern z.B. auch durch neue Partner, Kinder oder berufliche Entscheidungen so weit voneinander, dass man sich nicht mehr viel zu sagen hat.

2. Freundschaft zwischen Mann und Frau funktioniert

Es gibt durchaus Männer und Frauen, die Freunde sind. Und dass, obwohl zahlreiche Studien sagen: Eine solche Freundschaft ist schwierig. Warum? Einerseits, weil bei gemischgeschlechtlichen Freunden oft Sex ein Thema ist – und die Freundschaft erschwert. Außerdem erwarten Mann und Frau Unterschiedliches von Freundschaften – Frauen etwa mögen das Zusammengehörigkeitsgefühl, wollen sich dem anderen in vertrauten Gesprächen öffnen können. Erst im Alter, sagen die Forscher, wird es deutlich einfacher für ein Mann-Frau-Freundespaar. Also so mit 70+ oder wann immer kein Sex mehr zwischen den zwei Menschen steht …

3. Freunde sind immer für einen da

Natürlich sollen Freunde das. Sie trösten einen, wenn du wegen des blöden Ex noch immer unter Herzschmerz leidest, sie bringen uns Hühnersuppe, wenn es uns schlecht geht. Aber: All das freiwillig. Das Prinzip von Freundschaft basiert nämlich darauf. Wer meint, enge Freundschaft inkludiere eine Ständige-Verfügbarkeit-Klausel, der irrt. Experten raten zudem, nicht alles von einer einzigen Person zu erwarten. Schon deshalb ist es gut, mehr als eine „beste“ Freundin zu haben.

4. Mit Freunden lässt sich wirklich alles bereden

Ja, das geht. Doch gut ist es nicht immer. Wenn es beispielsweise um deine Partnerschaft geht, ist es alles andere als ratsam, jedes Problem mit den BFF zu beplaudern und zu analysieren. Es ist einerseits unfair deinem Liebsten gegenüber, der sich nicht dazu äußern und seine Sicht der Dinge darstellen kann. Und zum anderen haben die anderen einen Informationsvorsprung, der auch schaden kann: Weil sie immer mehr wissen als der betroffene Partner, kann es durchaus zu heiklen Situationen kommen: etwa wenn unbeabsichtigterweise etwas ausgeplaudert wird.

5. Gute Freunde bleiben ein Leben lang

Viele Freundschaften sind nicht für immer, sondern für eine begrenzte Zeit. Eine Langzeituntersuchung fand heraus: Nach sieben Jahren ist die Hälfte der Freunde verschwunden. Beruhigend: Ebenso viele kommen neu hinzu. Die Zahl der Freunde bleibt also immer in etwa gleich groß.

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