26. Februar 2017 von Janina Lebiszczak

frauenbewegung macht mut

Feminismus 2.0 – Der Frauenstreik naht

Mauern, Machtmänner, offener Sexismus. Wie fragil die Freiheit selbst heutzutage noch ist, haben auch Frauen erfahren müssen. Jetzt macht eine neue Frauenbewegung Mut.

Feminismus ist wieder Thema

Ein visionäres Trio überschritt jegliche Geschlechts- und Rassengrenzen und inspirierte Generationen, an ihren großen Träumen festzuhalten.

Hidden Figures Feminismus

„Hidden Figures“ erzählt die Geschichte von Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson – drei afroamerikanischen Frauen, die bei der NASA in den 60er Jahren Meilensteine setzten. Seit kurzem läuft der oscarnominierte Film auch in unseren Kinos. „Es ist für Frauen weder selbstverständlich noch einfach, sichtbar zu werden. Aber wenn sie diesen Schritt aus dem Schatten machen, dann sind sie unaufhaltsam“, so Regisseur Theodore Melfi. Recht hat er. Denn auf der ganzen Welt gehen Frauen für ihre Rechte und die anderer auf die Straße und machen mobil.

Am Frauentag wird gestreikt

Der nahende Internationale Frauentag soll wieder für eine Initiative genutzt werden: Am 8. März wird ein Streik stattfinden, und zwar weltweit. Die Idee wurde von den Frauen in Polen inspiriert, auch von den Frauen in Argentinien umgesetzt und von Hunderttausenden Frauen auf der ganzen Welt unterstützt, die zuletzt am Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen überall auf die Straße gingen. Anfang März soll aber passiver Widerstand geübt werden: Frauen sollen ihre Arbeit niederlegen – egal ob angestellt oder selbständig oder Hausfrau und Mutter. Denn, so die Organisatorinnen des österreichischen Protestes: „Das ist jener Tag, an dem wir die ganze Welt daran erinnern, dass wir noch immer nicht gleichberechtigt sind – und dass sich das endlich ändern muss. Ob für eine Stunde oder einen ganzen Arbeitstag: Die Zeit, die ihr euch nehmt, bleibt euch überlassen. Nur seid so laut es geht – und fotografiert, postet oder protestiert, was das Zeug hält.“

Feminismus reloaded

Auch in Amerika sind Frauen die Initiatorinnen großer Mobilisierungen. Am 21. Jänner hatten vier Frauen aus New York die größten Demonstrationen der US-Geschichte organisiert.

Drei Millionen Menschen, überwiegend Frauen, gingen auf die Straße. Sie trugen „Pussy Hats“ als Protest gegen die sexistischen Äußerungen des amtierenden amerikanischen Präsidenten und nennen sich „Nasty Women“. Das Selbstbewusstsein ist gewachsen: Frauen waren auch in den Bewegungen für Bürgerrechte oder gegen den Vietnamkrieg aktiv, blieben aber meist im Schatten. Erst in den letzten Jahren eroberten sie Spitzenpositionen in politischen Organisationen. Das Frauenbüro im Weißen Haus hat Trump jedoch abgeschafft. Das werden sich die heutigen „Hidden Figures“ sicher nicht gefallen lassen.

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