Wer schüchtern ist, würde sich manchmal gern unter der Bettdecke vor der Welt verkriechen.
4. Februar 2017 von Mareike Steger

5 Tipps, die dir helfen, deine Schüchternheit zu überwinden

Schüchterne Menschen haben Angst davor, von anderen kritisiert oder abschätzig beurteilt zu werden. Im Mittelpunkt steht so jemand ungern. Doch das muss nicht so bleiben.

Schüchtern – und nun?

1. Wie schüchtern bin ich?

Schüchternheit gibt es in verschiedenen Abstufungen. Der eine ist nur ein wenig introvertiert, der andere aber leidet so sehr unter seiner sozialen Phobie, dass sie behandlungsbedürftig ist – und zwar mit Medikamenten. Wer schüchtern ist, sollte als Erstes ehrlich die Frage beantworten, wie groß sein Leidensdruck ist. Wer den Großteil des Tages (und das täglich) über seine Schüchternheit nachdenkt, ist bei Experten für Angstzustände am besten aufgehoben. Allen anderen hilft:

2. Sich trauen

Klingt banal, oder? Ist es aber nicht. Doch Angstforscher Borwin Bandelow, Autor von „Das Buch für Schüchterne“, ist überzeugt: Wer seine Angst vor der Kritik anderer ablegen oder zumindest mindern möchte, muss sich ihr stellen. Schrittweise natürlich. Etwa so:

3. Angst aushalten

Raus aus der Einsamkeit, rein ins pralle Leben: Schüchterne Menschen sind ziemlich gern allein oder umgeben sich nur mit Leuten, die sie kennen – und von denen sie wissen, wie sie sich verhalten. Doch Experte Bandelow ist überzeugt: Schüchternheit überwindet man nur, wenn man sich in peinvolle Momente begibt. Und die Angst dabei dann aushält. Also: Zu Events gehen und lernen, mit Fremden zu reden. Denn das fällt Schüchternen gar nicht leicht. Oder: In Vereine eintreten, um neue Kontakte zu knüpfen. In einer Band spielen. Auch Rhetorik- oder Flirtseminare helfen, die Angst auszuhalten. Am Anfang hilft womöglich der Tipp, anderen Menschen möglichst oft direkt in die Augen zu sehen beim Gespräch. Oder sie anzulächeln.

4. Perfektionismus abmildern

Schüchterne sehen sich selbst, sagt der Experte, in der „Perspektive des Beobachteten“. Wer glaubt, ständig die kritischen Augen seiner Mitmenschen auf sich ruhen zu haben, wird zwangsläufig perfektionistisch, Bandelow sieht das als Sicherheitsverhalten: Man überlegt, was schieflaufen und einen in den Mittelpunkt rücken könnte – und das will man vermeiden. Perfektionismus abzulegen ist schwierig. Schüchterne könnten sich zum Beispiel vornehmen, bei der Vorbereitung auf belastende Situationen deutlich weniger auf ihr Sicherheitsnetz zu achten.

5. Abwarten

Vielen schüchternen Menschen merkt man ihre Befangenheit gar nicht an. Das heißt nicht, dass sich Schüchternheit irgendwann (wieder) verliert. Aber: Es hat viel mit Gewöhnung zu tun.

Man kann seine Schüchternheit etwa durch den Beruf zu überwinden lernen – wenn man beispielsweise viel telefonieren muss. Die gute Nachricht also ist: Älterwerden hilft!

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