Über Sex und Beziehungen gibt es so manchen Liebesmythos. Nicht jeder ist wahr.
22. Januar 2017 von Mareike Steger

Aufgeklärt: Welcher Liebesmythos ist wahr?

Über die Liebe existieren sicher so viele Meinungen, wie es Menschen gibt. Doch nicht jeder Liebesmythos stimmt. Diese sechs Weisheiten solltest du kennen – und auch, ob sie ins Reich der Legenden gehören.

Was ist dran an welchem Liebesmythos?

1. Männer machen sich wenig aus Kuschelstunden

Dass Frauen gerne kuscheln, ob vor oder nach dem Sex oder einfach zwischendurch, ist sicher wahr. Doch auch Männer mögen diese Form des Körperkontakts – dieser Liebesmythos ist also falsch! Eine Kinsey-Umfrage unter heterosexuellen Paaren, die schon länger zusammen waren, fand heraus: Männer, die mit ihrer Partnerin regelmäßig Schmusestunden verbrachten, waren im Schnitt dreimal glücklicher als jene Männer, die seltener kuschelten. Auf die Zufriedenheit der Frauen hatte das Kuscheln interessanterweise wenig Einfluss.

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2. Liebe allein reicht.

Leider nein. Familientherapeuten wie John Gottman sagen: Gerade wenn aus einem Paar eine Familie geworden ist, hört es meist damit auf, den Partner zu umwerben. Romantik, großartiger Sex, Spaß und Lust am Abenteuer? Fehlanzeige. Beziehungen sind dann oft nur von To-do-Listen geprägt. Gottmans Rat: Um Sex, Romantik & Co müsst ihr euch bewusst kümmern und sie priorisieren. Liebe allein reicht nicht, es ist Liebe plus mehr: Beziehungsarbeit.

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3. Unvergesslich wird Sex, wenn er lange dauert und ausgefallen ist

Das mag im Einzelfall stimmen, etwa wenn der Sex unter besonderen Bedingungen stattfindet, Stichwort: Affärensex. Normalerweise muss Sex aber viel weniger können. Die kanadische Sexologin Peggy Kleinplatz fand in ihren Untersuchungen heraus: Unvergesslich und gut ist Sex, wenn man ganz im Augenblick versinkt. Wenn man weiß: Ich vertraue dem anderen zu 100 Prozent. Wenn man authentisch ist. Wenn der Sex erkundungsfreudig ist, aber auf spielerische Weise. Und wenn der andere weiß, was man will und fühlt – weil beide gut über Sex reden können.

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4. Löst ein Paar seine Probleme, ist es glücklicher

An diesem Liebesmythos ist nichts dran. Noch einmal Experte Gottman: „Es gehört ins Reich der Legenden, dass man automatisch glücklicher wird, sobald man seine Paarkonflikte gelöst hat. Das geht schon deshalb nicht, weil Paare die meisten ihrer Probleme gar nicht lösen können!“ Gottman ist nämlich davon überzeugt: Fast 70 Prozent der Paarprobleme sind unlösbar, egal wie sehr sich beide Partner um eine Lösung bemühen (oder wie oft sie deswegen streiten). Mehr dazu findest du in diesem maxima-Artikel.

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5. Häufiger Sex macht glücklicher

Nein, das stimmt überraschenderweise nicht! Eine schwedische Studie sagt: Die sexuelle UND die Lebenszufriedenheit hängen zwar mit der Häufigkeit der sexuellen Kontakte zusammen. Aber: Am höchsten ist die Kurve bei 4- bis 5-mal Sex im Monat. Danach steigt sie nicht mehr an. Zehnmal Sex im Monat macht also nicht glücklicher!

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6. Schwulen- und Lesbensex macht nur Männer an

Falsch. Ein wissenschaftliches Experiment ergab: Frauen erregen Fotos von lesbischen, schwulen und Hetero-Paaren beim Sex gleichermaßen – gemessen wurde dies anhand der Durchblutung und Feuchte der Genitalregion. (Die Frage, ob die Lust bei den Frauen auch im Kopf ankam, spielte dabei keine Rolle.) Männer sprachen nicht auf alle Bilder an: Heteromänner nur auf Hetero- und Lesbensex, homosexuelle Männer nur auf Männersex.

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