Jetzt bloß keine Silvesterpanik bekommen!
29. Dezember 2016 von Mareike Steger

Warum wir zu Silvester immer die tollste Party feiern wollen

Same procedure as every year: Erst will sich monatelang niemand auf eine Party zu Silvester festlegen, dann wird es plötzlich wieder hektisch – weil ja niemand den Jahreswechsel öd allein feiern mag. Muss das so sein? Tipps gegen die Silvesterpanik.

Der Countdown läuft: Noch drei Monate bis Silvester, noch vier Wochen, noch 11 Tage, noch 6, 5, 4 … Und die Silvesterpanik steigt. Werde ich am Ende ohne Party dastehen? „Das Großereignis Jahreswechsel weckt bei vielen das Bedürfnis, in dieser Nacht etwas Besonderes zu erleben“, sagt Psychologin und Coachin Christine Hoffmann von ihreloesung.at. „Sie haben das Bedürfnis, das Beste aus diesem Abend herauszuholen. Gleichzeitig kommt Druck von außen dazu. Andere fragen, was wir zu Silvester vorhaben – und es schmeichelt uns, wenn wir auf eine besonders coole Party verweisen können.“

Einerseits lastet also ein Erfolgsdruck auf uns, andererseits gibt es gerade zu Silvester so viel Auswahl, dass wir Angst haben, etwas zu verpassen. Silvesterpanik halt. „Denn welches ist das beste Event? Selbst wenn wir eine gute Partyeinladung haben, könnte ja eine noch bessere kommen! Und was, wenn wir uns für die falsche Option entscheiden? Für Menschen, denen es generell im Leben so geht, gibt es sogar eine eigene Bezeichnung: Fomos – das steht für „fear of missing out“.

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Weil viele Menschen Angst haben, sich falsch zu entscheiden – auch wenn es „nur“ um eine Silvesterparty geht –, werden sie zu Vielleicht-Sagern, sagt die Coachin. Keine so gute Idee, denn: Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung. Und zwar die gegen eine feste Zusage. „Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, genau dann viel zu verpassen, wenn wir zu nichts richtig Ja sagen.“

Der Rat der Expertin: Gerade weil der Jahreswechsel ein Ereignis ist, das als einschneidend erlebt wird, sollten wir ihn nutzen, „um die Weichen in unserem Leben neu zu stellen. Statt der coolsten Party hinterherzujagen, können wir uns bewusst nach innen richten und uns fragen, was wir in dieser Nacht und im kommenden Jahr wirklich tun wollen und mit wem.“

Tipp gegen die Silvesterpanik: Falls ihr immer noch nicht wisst, welche Einladung ihr annehmen sollt: würfeln! Klingt erst einmal seltsam, eine Entscheidung dem Zufall zu überlassen. Doch Expertin Hoffmann weiß: Meist kommt mit dem, was der Würfel anzeigt, auch ein eindeutiges Gefühl. „Spürst du dann eine spontane Abneigung, weißt du: Diese Option ist nicht die richtige. Fragezeichen verschwinden selten beim Grübeln, sondern viel häufiger beim Tun.“

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