abgrenzen
3. Dezember 2016 von Janina Lebiszczak

Abgrenzen wie eine Superheldin!

Grenzen setzen, ist wichtig, denn die Energie-Vampire laueren überall! Schlüpfen wir also in unser Superheldinnen-Kostüm – POW WOW!

Manchmal bräuchte man Superkräfte, um sich von den Energiesaugern dieses Lebens abzugrenzen. Der bekannte US-Therapeut Wayne Muller brachte es bei einer Rede in Harvard vor einem Jahr auf den Punkt: „Wir zögern oft, Grenzen zu setzen, was unsere Zeit betrifft, unsere Aufmerksamkeit oder unsere Gesellschaft. Wir trauen uns oft auch nicht, den ungehinderten Zugang zu uns per Internet oder Telefon einzuschränken, weil wir nicht distanziert, unfreundlich oder nicht hilfsbereit erscheinen möchten.“

„Wir fragen uns vielleicht sogar, welche innere oder äußere Berechtigung wir haben, jemand anderem Grenzen zu setzen. Wer sind wir, dass wir entscheiden können, was ein anderer tun darf und was nicht, warum sollten wir berechtigt sein, andere Menschen in deren Freiheit einzuschränken und in der Erfüllung ihrer Sehnsüchte zu behindern, bloß deswegen, weil sie uns damit belästigen?“ Der Mann hat Recht. Wir machen uns viel zu viele Gedanken um die Grenzen anderer. Aber was ist mit unseren?

Grenzen sind keine Mauern!

Auch wir brauchen „Schutzzonen“, die den für uns wichtigen Dingen gewidmet sind. In denen wir nur das tun, worauf wir Lust haben. Und diese müssen fast militärisch gesichert werden – und zwar durch klare Grenzen, die uns vor den endlosen Anforderungen und Verantwortlichkeiten schützen. Diese Grenzen bewahren uns vor seelischem Burn-out und geben uns die Kraft, für andere da zu sein, wenn es wirklich darauf ankommt. Manchmal aber schießen wir am Ziel vorbei und mauern, statt zu schützen. Reagieren mürrisch, für unsere Umwelt sogar überzogen. Weil wir sie angreifen, wenn sie unabsichtlich Grenzen überschreiten, die völlig unsichtbar sind. Gehen wir doch einfach mal davon aus, dass manche Menschen uns vielleicht schaden möchten – aber sicher nicht unsere Freunde. Die sind es wahrscheinlich einfach nicht gewohnt, dass du dich ab und zu verweigerst. Tipp: Eine Erklärung hilft immer.

Nicht bocken, blocken!

Freunden und Familienmitgliedern gegenüber grenzen wir uns anders ab als bei distanzlosen Idioten. Doch die muss man nicht gleich niederpeitschen wie Catwoman. Den größten Einfluss auf deine Fähigkeit, dich abzugrenzen, hat nämlich deine innere Einstellung. Du bist weder ein Sklave noch für das Glück oder Unglück der Welt verantwortlich.

Bevor du aber Grenzen ziehst,  hinterfrage noch einmal deine Absicht: Willst du dich durchsetzen? Vielleicht sogar unbewusst bestrafen für etwas, was dir früher zugestoßen ist? Oder willst du dir aus freien Stücken etwas Gutes tun, für dich da sein? Dann hast du eigentlich schon gewonnen.

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