Wie Dauerstreit zu einer besseren Beziehung führt
Paare streiten sich. Das ist nicht schlimm, sondern der Normalfall. Die meisten Paarprobleme lassen sich sogar gar nicht lösen! Aber aus dem Dauerstreit kann man auch wieder herauskommen. Wir sagen, wie das geht.
Dauerstreit: Alles dreht sich im Kreis
„Immer flirtest du mit anderen Frauen.“ – „Immer hast du etwas an mir auszusetzen.“ – „Immer gibst du so viel Geld aus.“ Das Wörtchen „immer“ ist in Beziehungskonflikten brisant. Denn schnell gerät ein Paar in einen Dauerstreit, bei dem die Emotionen hochkochen.
Eines vorweg: Konflikte in Beziehungen sind völlig normal. US-Familientherapeut John Gottman meint sogar: „Die meisten Probleme von Paaren lassen sich nicht lösen.“ Fast 70 Prozent der Paarkonflikte, haben seine Untersuchungen ergeben, beruhen auf immer wiederkehrenden und damit unlösbaren Problemen. Laut Gottman sind Konflikte dafür da, unseren Partner besser zu verstehen!
Entweder basiert ein Dauerstreit auf den unterschiedlichen Persönlichkeiten der Partner. Oder es gibt grundsätzliche Unterschiede im Lebensstil. Etwa: Der eine braucht zweimal im Jahr Urlaub, um glücklich zu sein. Der andere spart lieber sein Geld und macht es sich zuhause schön. Und über diese Unterschiede lohnt es sich zu kommunizieren.
Was hilft beim Dauerstreit?
Der Therapeut rät zum Dialog, der das Anderssein akzeptiert – es geht also um die Haltung. Statt untergriffig zu werden, lieber darüber schmunzeln, dass man nun schon wieder nach demselben Muster streitet.
Diese Strategien helfen:
1. Sich selber beruhigen können
Und zwar durch eine Pause, in der man die Emotionen abkühlen lässt. Sei es durch ein Bad, einen Spaziergang, Lesen, Musikhören …
2. Die Diskussion nicht aufgebracht beginnen
Dazu gehört, Sätze mit Ich-Botschaften zu verwenden und die Situation zu beschreiben, statt zu bewerten und den anderen anzuklagen.
3. Deeskalieren
„Entschuldigung“ sagen zu können, oder „Okay, den Satz nehme ich zurück“ entschärft einen Dauerstreit. Auch „Einverstanden“ oder „Ich liebe dich“ sagen ist beim Diskutieren erlaubt. Auch gut: Sätze wie „Lass es mich noch einmal formulieren“ oder „Sag das bitte freundlicher“.
4. Die eigentlichen Gefühle und Träume herausfinden
Oft liegt einem Streitthema etwas Tieferliegendes zugrunde. Was hilft: Über die eigenen Wünsche und Gefühle besser reden zu können UND zu lernen, die Bedürfnisse des Partners wahrzunehmen.
5. Den Einfluss des anderen akzeptieren
Ja, auch dein Partner hat gute Ideen und Meinungen! Manchmal vielleicht sogar die besseren. Diese zu respektieren bringt weiter.
6. Kompromisse finden
Darum kommt keine Beziehung herum. Beide Partner aber müssen sich respektiert und verstanden fühlen. Kompromisse zu schließen ist Teamarbeit!
