10. November 2016 von Janina Lebiszczak

Cozy

Home Girls: Pyjama statt Party?

Dicke Socken, Serien schauen, schlunzen und mit der Freundin auf dem Sofa tratschen – langweilig sein ist ziemlich in Mode.

Hallo, soziale Menopause!

Das Wort Pyjama stammt aus dem Persischen und bezeichnet eine leichte Hose, die am Bund von einer Schnur zusammengehalten wird. Eigentlich für die Öffentlichkeit gemacht und nun auch von großen Modehäusern wieder für die Straße entdeckt. Was wir am liebsten in einem Pyjama machen? Eh klar: Zuhause rumgammeln!

Home Party

Auch die deutsche Bloggerin Nicola Erdmann sieht das ähnlich – sie veröffentlichte erst im Oktober ein umfangreiches Geständnis: „Wo es mir früher Spaß machte, noch mal irgendwas Hübsches anzuziehen und das Augen-Make-up ein bisschen schwärzer zu malen, ist heute mein Traum, alles Hübsche auszuziehen und Teile aus weichem Stoff anzuziehen. Kürzlich fand ich ein bodenlanges Wollkleid, das ich auch als Decke benutzen kann, und vielleicht ist das das perfekteste Haus-Outfit ever.“

Das Leben ist eine Pyjama-Party

Auch wir müssen gestehen, das Netflix-Binge-Watching, eine Pizza im Ofen und Online-Shopping es wirklich leicht machen, die garstige Welt da draußen auszusperren. Vor allem, wenn man über dreißig ist. Und wenn man – als Sahnehäubchen – einen Partner hat, der ebenso unmotiviert ist, abends eine echte Hose anzuziehen. Klar, man kann gelegentlich Freundinnen einladen, freut sich aber ungemein, wenn die selbst im Jogginganzug oder der Pyjamahose auftauchen. Wir wollen dicken Wollsocken, wir wollen Katzen streicheln, wir wollen in unserer kuscheligen Komfortzone bleiben – dort, wo man sicher entspannen kann und hoffentlich nichts Überraschendes oder Aufregendes passiert, außer der neuen Staffel von „American Horror Story“!

Home Party

JOMO statt YOLO!

Vor ein paar Jahren hieß der bestimmende Lifestyle-Trend noch „FOMO“ („Fear of Missing Out“) – die Angst davor, etwas zu verpassen, angeheizt durch die sozialen Medien. Wenn Freunde Party- oder Konzertfotos posten, hinterließ das eine Art Panik-Gefühl. Denn wie heißt es so schön? „YOLO“ – you only live once! Und jetzt? Bitte schickt uns nicht in den nasskalten Herbst hinaus – und wenn, allerhöchstens zum Spazierengehen. Teure Drinks und dämliche Anmachsprüche im Nachtleben? Igitt. Mit JOMO – the „Joy of Missing Out“ – wird die Freude beschrieben, abends nicht dabei zu sein. Also: Wenn du dich in letzter Zeit verstärkt nach den eigenen vier Wänden sehnst, bedeutet das keinesfalls, dass du alt und fad geworden bist. Im Gegenteil: Du liegst voll im Trend.

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