Wer nett ist zu anderen, hilft auch sich selbst.
26. August 2016 von Mareike Steger

Seid öfter nett zueinander!

Bitte recht freundlich: Warum es gut ist, nett zu anderen zu sein. Gut für alle!

Die Vorzüge des Nettseins

Ja, ja, wir wissen schon, was jetzt kommt: „Nett ist die kleine Schwester von Sch***.“ Schon schade, dass das Wörtchen nett heute fast nur noch abwertend verwendet wird. Ein netter Mensch gilt oft als langweilig oder unauffällig. Eine graue Maus halt. Dabei kommt nett vom lateinischen Wort für strahlend, glänzend – und das ist ja wohl das Gegenteil einer grauen Maus!

Und jetzt einmal Hand aufs Herz: In Gegenwart von netten Menschen fühlt sich jeder besser, oder?! Kein Wunder, meint der Biochemiker David Hamilton im TEDxHackney-Talk: Freundlich und liebenswürdig zu sein ist in uns angelegt. „Wir sind nicht von Natur aus egozentrisch“, sagt der Wissenschaftler. „Damit die Menschheit überlebte, musste sie sich in Gruppen zusammentun und anderen helfen. Diese Gemeinschaften aber brauchen Bindungen – und eine starke Bindung ist eben Nettigkeit und Freundlichkeit.“

Es gibt aber noch mehr gute Gründe fürs Nettsein als diesen evolutionären: Freundlichkeit ist gut fürs Herz. Als „Roseto-Effekt“ ist in der Wissenschaft das Phänomen bekannt, dass eine enge, sich wohlgesinnte Gemeinschaft das Risiko für Herzerkrankungen mindert. Damit nicht genug: Ein Nebeneffekt bei Menschen, die liebenswürdig zu anderen sind, ist – Glück.

 

 

 

Nett sein kostet nicht viel: ein Lächeln, ein paar Blumen, ein liebes Wort …

Nett sein macht glücklich

In einer Studie legten Probanden sechs Wochen lang jeden Freitag einen Nettigkeitstag ein – und waren fünfmal am Tag nett zu anderen. Es musste nichts Weltbewegendes sein, einfach mal ein liebes Wort an Kind, Kollege oder den Liebsten richten, einem Fremden über die Straße helfen oder der eigenen Oma Blumen schenken. So was in der Art. Nach dieser Zeit verglich man die Probanden mit einer Kontrollgruppe, die nicht den Fünfmal-am-Tag-Auftrag hatte. Das Ergebnis: Die netten Menschen fühlten sich deutlich glücklicher!

Gerade in heutigen Zeiten, in denen wir von so viel Technologie umgeben sind und wir häufig über Social-Media-Kanäle kommunizieren statt von Angesicht zu Angesicht, ist ein freundliches Verhalten wichtig, sagt etwa der italienische Psychologe Piero Ferrucci. Er findet: „Nett zu anderen zu sein und nett zu sich selbst ist genau dasselbe.“

Netterweise muss man Nettsein nicht lernen. Das kann jeder (hört, hört, liebe Grantler!). Und es fühlt sich nun mal einfach gut an.

 

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